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Welche Objektiv-Filter brauche ich?

19. April 2021
Welche Filter gibt es, und worin unterscheiden sie sich?

Objektiv-Filter im Überblick: Welche Filtertypen gibt es, und worin unterscheiden sie sich?

Ein wunderbarer Sonnentag, die Welt zeigt sich in ihrem schönsten Kleid und lockt Dich mit ihren Farben raus in die Natur. Nichts kann Dich halten, Dein Equipment ist gepackt, los geht’s. Damit Du das Beste aus dem Spiel von Licht und Schatten, hell und dunkel, Stille und Bewegung herausholen kannst, ist der passende Objektiv-Filter das A und O. Denn Du möchtest ja nicht nur die coolsten Motive festhalten, sondern auch, dass Deine Bilder einen wahren Wow-Effekt bei Kunden, Freunden und Bekannten hinterlassen, stimmts?!

Der richtige Objektiv-Filter ist DAS Tool schlechthin, mit dem Du Deine Fotobjekte immer ins rechte Licht rückst. Doch welche Objektiv-Filter gibt es überhaupt? Welchen Effekt haben Objektiv-Filter und welcher ist wofür – und für wen – am besten geeignet?

Filter für die Landschaftsfotografie

Filter für Objektive – Alle Objektivfilter im Überblick?

Objektiv-Filter für die beste Wirkung – ein Überblick

Der richtige Objektiv-Filter für Deine Kamera ist ein wichtiges Tool vor allem dann, wenn es darum geht, mit den Lichtverhältnissen zu „spielen“. Dabei gibt es natürlich auch in der Welt der Objektiv-Filter verschiedene Möglichkeiten, die wir Dir in der folgenden Tabelle im Überblick vorstellen.

Welche Objektiv-Filter Arten gibt es?

Objektiv-FilterZweckZielgruppe
UV-Filterschützt das Objektivalle Fotografen
Polfilterverstärkt Farben und reduziert Spiegelungenalle Fotografen
ND-Filterlässt bewegliche Objekte verschwinden und dient als Weichzeichner von Wasser und Himmelfortgeschrittene Fotografen
Verlaufsfiltergeeignet für spezielle Effekte in der Landschaftsfotografiesehr routinierte Landschaftsfotografen

Wozu brauche ich einen UV-Filter?

Der UV-Filter: Schutz für Dein Objektiv

Auch bei digitalen Kameras wird der UV-Filter nach wie vor häufig eingesetzt. Er dient in erster Linie dem Schutz der Frontlinse, denn diese ist in der Regel sehr empfindlich. Schlägst Du mit Deinem Objektiv irgendwo dagegen, geht im besten Fall nur der Filter kaputt, die Linse bleibt unversehrt. Das Gleiche gilt für Kratzer auf der Linse, die durch feinen Sand oder Staub entstehen können. Auch hier ist der UV-Filter ein guter Schutz. Willst Du Linsenreflexionen und sogenannte Geisterbilder vermeiden, solltest Du zu einem beschichteten UV-Filter greifen.

Hoya Filter PRo ND

Was ist ein Polfilter?

Der Polarisationsfilter (Polfilter) stärkt den Kontrast und unterdrückt Spiegelungen

In der Welt der Objektiv-Filter ist der Polfilter ein wahrer Tausendsassa, denn mit seiner Hilfe kannst Du gleich mehrere Dinge an Deinen Fotos verbessern. Zunächst einmal unterdrückt bzw. minimiert ein Polfilter Spiegelungen. Das ist zum Beispiel beim Fotografieren von Wasseroberflächen, wie bei Seen oder Flüssen, sehr hilfreich.

Spiegelungen kannst Du durch den Einsatz eines Polfilters reduzieren oder sogar ganz vermeiden. Das funktioniert natürlich auch, wenn Du durch Fensterscheiben hindurch fotografierst oder anderweitig Spiegelungen vor Deiner Linse auftauchen. Allerdings haben manche Glasscheiben eine besondere Beschichtung. Deshalb ist eine komplette Entspiegelung nicht immer möglich.

Hinweis: Spiegelungen und Reflexionen bekommst Du nur durch den Polfilter im Moment des Fotografierens weg. Eine Nachbearbeitung am Computer bringt Dir diesen Effekt nicht.

Wozu brauche ich einen Polfilter?

Ein Polfilter bewirkt eine höhere Farbsättigung

Mit einem Polfilter erreichst Du auch eine höhere Farbsättigung Deiner Bilder. Das liegt daran, dass der Polfilter Lichtreflexionen „entpolarisiert“. So wird bei der Nutzung eines Polfilters nicht nur der Himmel blauer. Auch Wiesen oder Wälder erscheinen farbintensiver.

Einmal auf das Objektiv geschraubt, musst Du vorne an seinem Ring drehen, um ihn entsprechend einzustellen. Der Blick durch Sucher oder Display zeigt Dir, welche Filterposition für Dein Motiv jeweils die beste ist.

Wozu braucht man einen ND-Filter?

Neutraldichte-Filter (ND-Filter) reduzieren den Lichteinfall in die Kamera

Vor allem etwas fortgeschrittenere Fotografen bedienen sich gerne der ND-Filter, wenn es darum geht, den Lichteinfall in die Kamera zu reduzieren. Die ND-Filter, auch Graufilter genannt, eignen sich also dazu, Bewegungsunschärfe zu erzielen, auch wenn die Lichtintensität sehr hoch ist.

In der Regel freuen sich Fotografen über viel Licht, doch manchmal kann es einfach störend sein. So beispielsweise, wenn Du bei Tageslicht mit sehr langen Verschlusszeiten fotografieren willst. Zwar besteht die Möglichkeit, die Blende zu schließen und den ISO (Lichtempfindlichkeit) auf ein Minimum zu reduzieren. Um mehrere Sekunden zu belichten, wird das aber dennoch nicht reichen. Und genau hier kommt der ND-Filter ins Spiel.

Weichzeichnen mit dem ND-Filter

Der ND-Filter verhilft Dir zu besonders schönen Effekten, vor allem beim Fotografieren von Flüssen, Seen oder Wasserfällen. Denn wenn Du mit einer langen Verschlusszeit fotografierst, werden alle Bewegungen auf Deinem Motiv über den kompletten Belichtungszeitraum abgebildet.

Das zeitigt natürlich oft ganz wunderbare Ergebnisse, denn das Wasser, das sich während der Belichtung bewegt, wird auf dem Bild weichgezeichnet. Ebenso verhält es sich zum Beispiel mit Wolken, die am Himmel vorüberziehen. Ein ND-Filter ist hier also von großem Nutzen.

Verlaufsfilter

Störende Bildelemente ade mit dem ND-Filter

Ein ND-Filter eignet sich auch sehr gut, um störende Bildelemente zu entfernen. So ist es zum Beispiel oft nicht leicht, beim Fotografieren in Museen oder von Sehenswürdigkeiten ein menschenleeres Bild zu bekommen. Hast Du einen ND-Filter zur Hand, kann das aber trotzdem funktionieren. Denn belichtest Du beispielsweise für 30 Sekunden, dann hast Du die Chance, dass die meisten Personen auf Deinem Foto einfach verschwinden, denn: Sie bewegen sich ja während dieser Zeit. Dies mag nicht immer klappen, da es ja stets Menschen gibt, die auch nach einer langen Belichtungszeit noch auf dem Bild zu sehen sind. Aber in der Regel klappt das schon ganz gut, und Du siehst sie nicht mehr.

Für den Einsatz eines ND-Filters brauchst Du ein Stativ, da die Bilder sonst bei langer Verschlusszeit verwackeln. Setz die Kamera also auf das Stativ, wähle Deinen Bildausschnitt und fokussiere. Schraube dann den ND-Filter auf das Objektiv. Anschließend für die optimale Belichtung Blende und Verschlusszeit einstellen.

Hinweis: Bei einem optischen Sucher, wie bei einer Spiegelreflexkamera, kann es besser sein, dass Du auf manuellen Fokus wechselst.

Welche Objektivfilter kann man kombinieren?

Polfilter und ND-Filter kombinieren

Ist es möglich, Polfilter und ND-Filter zu kombinieren? Ja, das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Du Wasser fotografierst. Hierfür schraubst Du zuerst den Polfilter auf das Objektiv und stellst ihn ein. Dann gilt es, den ND-Filter auf den Polfilter zu schrauben. Achte darauf, dass Du dabei den Polfilter nicht verstellst.

ND-Filter gibt es in unterschiedlichen Stärken. Die Stärke wird dabei immer mit einer Zahl angegeben. Sie reicht von ND2 bis zu ND1000. ND1000 sind die stärksten Filter. Diese dunkeln am meisten ab. Mit ihnen kann man die längsten Verschlusszeiten erzielen.

Welche Objektiv-Filter sind die Besten?

So genau kann man das gar nicht sagen! Mittlerweile gibt es sehr gute Objektivfilter Hersteller wie B&W Filter, Cokin Filter, H&Y Filter, Manfrotto Filter, Zeiss Filter, Rollei Filter, Marumi Filter, Hoya Filter uvm. Jeder Filter Hersteller bietet eine breite und hochwertige Range in seinem Sortiment an.

B&W Objektivfilter

Was ist ein Verlaufsfilter?

Verlaufsfilter für Fortgeschrittene

Beim Verlaufsfilter handelt es sich um einen speziellen ND-Filter, der nur einen Teil des Bildes abdunkelt. Verlaufsfilter kommen vor allem bei sehr erfahrenen Fotografen zum Einsatz.

Geht es beim Fotografieren um einen sehr hohen Helligkeitskontrast, wie zum Beispiel bei Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen, dann kommt der Verlaufsfilter ins Spiel. Ein Verlaufsfilter dunkelt, wie gesagt, nur einen Teil Deines Bildes ab, in diesem Fall den Himmel. Der Vordergrund bleibt hell.

Vor allem in der Landschaftsfotografie in Kombination mit dem „Einfangen“ von Kontrastunterschieden spielen Verlaufsfilter eine Rolle.

Unterschied zwischen Schraubfilter und Steckfilter

Schraubfilter und Steckfilter

Schraubfilter werden, wie der Name bereits verrät, auf das Objektiv geschraubt. Für Stecksysteme benötigst Du einen Filterhalter, der auf das Objektiv geschraubt wird. In diesen Filterhalter kann man dann einzelne Filterplatten aus Glas oder Kunststoff einschieben.

Schraubfilter gibt es in verschiedenen Größen, je nach Größe des Objektivs. In der Regel findest Du den Durchmesser am Objektiv angegeben. Die meisten Objektive haben ein Gewinde, auf das Du einen Filter schrauben kannst. Ausnahmen sind im Regelfall Objektive mit einer fest verbauten Gegenlichtblende oder fest verbaute Objektive an Kompaktkameras bzw. Bridge-Kameras. Bei diesen Kameras ist es nicht immer möglich, einen Filter zu installieren.

Sei es nun ein UV-Filter, der Polfilter, ein ND-Filter oder ein Verlaufsfilter: Wir sind genau auf DEINE Bedürfnisse eingestellt und beraten Dich gerne.  Bleibt gesund Euer Foto Bantle Team