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Objektivfilter – Welche gibt es und wofür brauchst du sie?

24. Januar 2023
Der richtige Objektivfilter

Wer sich bereits einige Zeit mit dem Fotografieren beschäftigt, sich die Grundlagen erarbeitet und eine basale Fotoausstattung zusammen gesammelt hat, der wird ihnen schon einige Male begegnet sein: Kamerafilter, die vor das Objektiv gesetzt werden, um dort den ein oder anderen Effekt zu erzielen. Die häufigste Verwendung von Fotofiltern ist die Bewältigung schwieriger Lichtverhältnisse beim Fotografieren.

Objektivfilter werden einzeln oder zusammen vor dem Objektiv platziert, um bspw. Blendeffekte und Reflexionen zu minimieren. Die häufigsten Objektivfilter sind

  • UV-Filter
  • Polfilter
  • ND-Filter/ Graufilter
  • GND-Filter/ Verlaufsfilter
  • Farbfilter
  • Spezialeffektfilter (bspw. Infrarot- oder Starburst-Filter)

Filter helfen Farben zu verbessern, den Lichteinfall in das Objektiv zu reduzieren und vieles mehr. Jeder Objektivfilter ist für einen konstruiert, so dass er einen bestimmten Effekt erzielt, der das endgültige Aussehen eines Bildes verbessern kann.

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Wofür werden Objektivfilter in der Fotografie eingesetzt?

Objektivfilter dienen ganz verschiedenen Zwecken. Je nach Design können sie verschiedene Funktionen oder Filterwirkungen haben.

  • Schutz
  • Farbkorrektur
  • Belichtungskorrektur
  • Effekte

Filter als Schutz für dein Objektiv

Die preisgünstigsten Objektivfilter sind durchsichtig und dienen lediglich dem Schutz. Sie eignen sich hervorragend zum Schutz des vorderen Objektivs in normalen Aufnahmesituationen. Außerdem beeinträchtigt das klare Glas deine Bilder in keiner Weise. 

Objektivschutzfilter verhindern, dass sich Kratzer, Risse und Staub auf der Oberfläche deines teuren, empfindlichen Objektivs ansammeln können.

Filter können Farben korrigieren oder verstärken

Manche Fotofilter können die Farben in deinen Bildern verändern oder verstärken. Einige haben die Fähigkeit, die Farbtemperatur einer Szene zu korrigieren. Andere wiederum können Farben und Kontraste verstärken, um ein lebendigeres Bild zu erhalten.

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Filter für eine genaue Belichtung

Bei besonders schwierigen Lichtverhältnissen sind Objektivfilter eine gute Option, um eine gleichmäßige und genaue Belichtung des gesamten Bildes zu erreichen. Die Gläser können in unterschiedlichem Maße einen Teil des Lichts blockieren, das in das Objektiv einfällt.

Solche Kamerafilter sind besonders hilfreich, wenn du etwa tagsüber im Freien fotografieren möchtest, vor allem wenn kurze Verschlusszeiten nicht ausreichen, um eine Überbelichtung zu vermeiden.

Filter verleihen deinen Bildern mehr Wirkung

Kameraobjektivfilter können deine Bilder auf verschiedene Weise verbessern. Sie sind nützlich, um den Kontrast in einem Bild zu erhöhen, lebendigere Farben zu erzeugen, Blendeffekte und störende Reflexionen von Wasser und glasigen Oberflächen zu beseitigen und vieles mehr.

Aber das Hinzufügen von Filtern kann einer ansonsten glanzlosen Aufnahme auch ein wenig Schwung oder Tiefe verleihen, indem sie einige interessante Effekte hinzufügen, bspw. Lichteffekte oder weiche Kanten.

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Welche Arten von Kamerafiltern gibt es?

Aufschraubbare Filter

Diese Filter werden direkt auf die Vorderseite des Objektivs geschraubt. Es gibt verschiedene Kamerafilter, die unter diese Kategorie fallen. Dazu gehören die am häufigsten verwendeten Filter wie Polfilter, ND-Filter und Farbfilter. Sie variieren im Durchmesser oder in der Dicke, wobei die dicksten manchmal Vignettierungen in deinen Bildern erzeugen.

Drop-in-Filter

Drop-in-Filter werden hauptsächlich bei Teleobjektiven verwendet. Drop-in-Filter werden in ein kleines, spezielles Fach am hinteren Teil des Objektivs eingesetzt.

Quadratische Filter

Diese Filter werden normalerweise mit einem Objektivfilterhalter zusammen verwendet, der an der Vorderseite des Objektivs angebracht ist. Du benötigst lediglich Adapter, um einen oder mehrere Filter unterschiedlicher Größe verwenden zu können. Diese Art von Filtern wird vor allem in der Landschaftsfotografie verwendet.

Rechteckige Filter

Eine weitere beliebte Wahl für Landschaftsfotografen sind rechteckige Filter, die ebenfalls mit einem Filterhalter montiert werden. Die Verwendung eines rechteckigen Filters gibt dem Fotografen mehr Raum, um sich um das Motiv herum zu bewegen, ohne dem Risiko von Unebenheiten ausgesetzt zu sein. Die beliebteste Größe ist 4×6, aber es gibt auch kleinere und größere Filter.

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7 Objektivfilter und wozu du sie brauchst

Für Kameraausrüstung sind Objektivfilter verhältnismäßig preiswert. Dennoch solltest du wissen, welche Filter du für deine Bedürfnisse kaufen solltest oder wie du sie zur Verbesserung deiner Fotos einsetzen kannst, sonst verschwendest du möglicherweise dein Geld.

Im folgenden Objektivfilter-Leitfaden erklären ich die verschiedenen Arten von Filtern und ihre jeweilige Wirkung, sodass du herausfinden kannst, welche Filter für deine Fotos Nutzen bringen.

UV-Filter (Skylight-Filter) – Schutz vor Staub und Blaustichen

UV- und Skylight-Schutzfilter werden häufig verwendet, um die Frontlinse eines Objektivs vor Feuchtigkeit, Schmutz und Kratzern zu schützen. Damit sind sie ideal für Aufnahmen in nassen, staubigen oder schlammigen Umgebungen geeignet.

In der Vergangenheit wurden UV-Filter auch verwendet, um zu verhindern, dass das UV-Licht auf älteren Filmen, die empfindlicher auf UV-Strahlen reagieren, zu Trübungen und Schleierbildung führt.

Andererseits sind Skylight-Filter der beste Freund jedes Fotografen und jeder Fotografin, die unter einem klaren blauen Himmel fotografiert. Sie können den übermäßigen Blaustich reduzieren, der häufig bei Außenaufnahmen auftritt. Sie sorgen auch dafür, dass Hauttöne frei von Farbreflexen durch Gegenstände in der Umgebung des Motivs bleiben.

Beachte jedoch, dass ein Skylight-Filter zum Schutz deines Objektivs die Bildqualität deiner Fotos beeinträchtigen kann, da er Linsenreflexe verstärken kann, die einen Farbstich verursachen und den Bildkontrast verringern.

Die meisten Fotografinnen und Fotografen versehen ihre Objektive zum Schutz mit einem UV- oder Skylight-Filter. Es ist wichtig, in einen hochwertigen Filter zu investieren, der jedem Einsatz standhält, ohne die Gesamtqualität deiner Bilder zu beeinträchtigen.

Eignet sich für: Alle Arten der Fotografie

Polfilter (Polarisationsfilter) – Sonnenbrille für die Kamera

Polfilter sind ähnlich wie Sonnenbrillen und verleihen deinem Bild Tiefe, indem sie die Farben sättigen und Reflexionen reduzieren. Diese Filter haben eine drehbare Halterung, die sich leicht am Objektiv anbringen lässt. Sobald ein Polfilter auf dem Objektiv angebracht ist und das Motiv eingefangen ist, kannst du den Filter langsam drehen und dabei beobachten, wie sich das Bild im Sucher deiner Kamera oder in der Live-Ansicht verändert.

Polfilter eignen sich am besten für Landschaftsaufnahmen. Sie verdunkeln den Himmel und lassen die Farben leuchten. Außerdem verhindern sie Blendeffekte und reduzieren Reflexionen auf Glas- oder Wasseroberflächen.

Vermeiden aber beim Fotografieren von Landschaften Kameraschwenks, da dadurch ungleichmäßige, dunkle Bereiche am Himmel entstehen können. Außerdem musst du vorsichtig sein, wenn du diesen Filter mit einem Ultraweitwinkelobjektiv verwendest, da der Filter auch dazu führen kann, dass die blaue Farbe des Himmels ungleichmäßig wirkt.

Die Verwendung von Polarisationsfiltern ist mit einer gewissen Lernkurve verbunden. Vielleicht hast du schonmal eines dieser Fotos gesehen, auf dem eine Ecke des Himmels künstlich dunkel aussieht oder einen unwirklichen Blaustich hat – dann wusste die Fotografin oder der Fotograf höchstwahrscheinlich nicht, wie man den Polfilter richtig einsetzt.

Wenn du einen Polfilter für dein Objektiv verwendest, hast du die besten Ergebnisse, wenn die Sonne direkt über dir steht. Wenn die Sonne in einem niedrigeren Winkel steht, ist es schwieriger, natürliche und realistisch aussehende Ergebnisse zu erzielen.

Deshalb sind Polfilter ein hervorragendes Zubehör für das grelle Licht der Mittagszeit, aber weniger nützlich bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.

Eignet sich für: Alle Arten der Fotografie

ND-Filter (Neutraldichte-Filter/ Graufilter) – Mehr Bewegungsunschärfe

Neutraldichtefilter (ND-Filter) sind dunkel gefärbte Gläser, die die Lichtmenge reduzieren, die in das Objektiv eindringt und auf den Sensor trifft, ohne jedoch die Farbe des Bildes zu beeinflussen. Dies gilt auch für überschüssiges Sonnenlicht und starkes Licht von Studioblitzen.

Ein ND-Filter muss nicht eingestellt werden und du kannst das Mess- und Fokussiersystem deiner Kamera und deines Objektives wie gewohnt verwenden, wenn dieser Filter am Objektiv angebracht ist.

Da dieser Filter die Intensität des einfallenden Lichts reduziert, kannst du mit kürzeren Verschlusszeiten fotografieren, ohne dass dein Bild überbelichtet wird. So kannst du selbst bei hoher Lichtintensität Fotos mit Bewegungsunschärfe schießen, etwa wenn du ein sich bewegendes Motiv wie fließendes Wasser oder Fußgänger am helllichten Tag fotografieren willst.

Verschiedene ND-Filter-Stärken und was sie bedeuten

Neutraldichtefilter werden in Lichtstufen angegeben. So können Sie beispielsweise einen ND-Filter mit 2 Blendenstufen verwenden, um eine geringere Lichtmenge zu blockieren, oder einen ND-Filter mit 10 Blendenstufen, um eine größere Lichtmenge zu blockieren. Je mehr Blendenstufen dein Filter blockiert, desto längere Verschlusszeiten können Sie verwenden.

Du findest auf ND-Filtern folgende Angaben:

  • ND-Wert: Wird die Filterstärke als ND-Wert angegeben, handelt es sich um einen linearen Verlängerungsfaktor. Steht also bspw. ND2 auf dem Filter, wird die Verschlusszeit mit diesem Filter doppelt so lang. Statt einer Sekunde Belichtungszeit kannst du dein Foto nun zwei Sekunden lang bei gleichbleibender Blende und ISO belichten.
  • NDx-Wert: Manchmal findest du statt des ND-Wertes, den NDx-Wert. Dabei handelt es sich um einen logarithmischen Verstärkungsfaktor. Bei der Angabe NDx 3.0 ergibt sich bspw. der Verlängerungsfaktor 10³, also 10 * 10 * 10 = 1000. Die Belichtungszeit lässt sich also um den Faktor 1000 verlängern.

Variable ND-Filter als Alternative zu mehreren verschiedenen ND-Filtern

Es gibt auch variable ND-Filter, die du flexibel drehen kannst, um je nach Bedarf mehr oder weniger Licht zu blockieren. Das ist praktisch, wenn du deine Fotoausrüstung leicht und kompakt halten möchtest. Du kannst in einen variablen ND-Filter investieren und eine Vielzahl von Filteroptionen in einem kompakten Zubehörteil vereinen.

Der Nachteil ist, dass du nicht genau weißt, um welchen Faktor sich die Belichtungszeit erhöht. Mit etwas Übung und Erfahrung wirst du ein Gefühl dafür entwickeln. Für Anfänger eignen sich allerdings die feststehenden Filter besser.

Eignet sich für: Landschaftsfotografie, Blitzlichtfotografie, Straßenfotografie, Fotografieren von bewegten Gewässern wie Flüssen und Wasserfällen

Verlaufsfilter (GND-Filter/ Grauverlaufsfilter) – Für schwierige Lichtverhältnisse in der Dämmerung

Verlaufsfilter sind Neutraldichtefilter mit abgestufter Helligkeit (auch ND-Grad- oder GND-Filter genannt). Sie haben einen vertikalen Übergang zwischen dunkel und hell, um die Belichtung zwischen dem sonnigen Himmel und einem dunkleren Vordergrund auszugleichen. 

GND-Filter variieren in der Dunkelheit und werden in „Blenden“ gemessen – die Anzahl der Blendenstufen bestimmt, wie stark ein Teil der Szene, die du aufnehmen möchtest, abgedunkelt wird.

GND-Filter gibt es in der Regel in drei verschiedenen Ausführungen: mit weichem Verlauf, mit hartem Verlauf und mit umgekehrtem Verlauf.

Arten von GND-Filtern – Harte oder weiche Kanten?

  • Verlaufsfilter mit hartem Verlauf haben eine neutralgraue Hälfte, die in der Mitte scharf in einen klaren Bereich übergeht. So ein GND-Filter wird meist verwendet, um in kontrastreichen Szenen ein gleichmäßig belichtetes Bild zu erhalten, bspw. bei einem flachen Horizont mit hellem Himmel und einem dunklen Vordergrund.
  • Verlaufsfilter mit weichem Verlaufwerden wegen ihres sanfteren Verlaufs zwischen dunklen und hellen Bereichen bevorzugt und eignet sich am besten, wenn der Horizont nicht vollkommen gerade oder flach ist.
  • Verlaufsfilter mit umgekehrtem Verlauf sind Spezialfilter, die Landschaftsfotografinnen und Landschaftsfotografen verwenden, um schöne Sonnenauf- und -untergänge zu fotografieren, wenn die Sonne nahe am Horizont steht.

Im Gegensatz zu normalen GND-Filtern, die in der Mitte von dunkel zu hell übergehen, wechselt dieser Typ in der oberen Hälfte von dunkel (für den Himmel) zu dunkler (für die Sonne) und wird dann in der unteren Hälfte (für den Vordergrund) ganz klar.

Abgestufte Neutraldichtefilter sind ein sehr praktisches Zubehör, um schwierige Lichtsituationen zu meistern. Digitalkameras erweitern ihren Dynamikbereich zwar rasch, dennoch werden alle Fotografinnen und Fotografen irgendwann in eine Situation geraten, in der ein Teil des Bildes mehr Belichtungszeit benötigt als ein anderer.

Tipp: Wenn Kamerafilter mit abgestufter Neutraldichte noch ganz neu für dich sind, solltest du zunächst einen Filter mit weichem Verluaf ausprobieren, um möglichst vorhersehbare und attraktive Ergebnisse zu erzielen, bevor du mit anderen Varianten experimentierst.

Wenn du in einen GND-Filter für deine Kamera investierst, kannst du komplexe Beleuchtungssituationen meistern, ohne auf die Nachbearbeitung mittels Software angewiesen zu sein. Wenn du außerdem die Belichtung in der Kamera richtig einstellst, verbringst du mehr Zeit mit dem Fotografieren und weniger Zeit vor dem Computerbildschirm.

Eignet sich für: Landschaftsfotografie, Aufnahmen während der golden Hour: nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang

Farbkorrekturfilter – Für natürliches Licht

Farbkorrekturfilter, auch bekannt als Konversionsfilter, Farbkonvertierungs- oder Farbausgleichsfilter, werden verwendet, um die Farbe einer Szene zu korrigieren und/oder zu verbessern. Farbfilter eignen sich hervorragend zur Korrektur der Innenbeleuchtung und lassen die Szene düsterer oder sonniger erscheinen, während andere Farbfilter bestimmte Farbtöne in einer Szene hervorheben.

Falls du die Farbkorrektur in der Nachbearbeitung lieber überspringen möchtest, sind diese Filter hilfreich, um deine Bilder schöner, genauer und realistischer aussehen zu lassen. Farbkorrekturfilter bestehen aus Cyan-, Magenta-, Gelb-, Rot-, Grün- und Blaufiltern. Jeder dieser Filter ist in 10 %-Schritten erhältlich und wird zur Änderung oder Korrektur der Farbbalance von unpassenden oder unregelmäßigen Lichtquellen verwendet.

Wer im RAW-Format fotografiert, für den sind Farbstiche und Weißabgleich beim Fotografieren weniger wichtig geworden. Dennoch ist es wichtig, in jeder Phase des fotografischen Prozesses an die Farbkorrektur zu denken.

Natürlich gibt es Situationen, wie das Fotografieren bei natürlichem Licht, die weniger Farbkorrekturen erfordern. Aber immer, wenn du es mit künstlichem Licht in Städten, Bürogebäuden oder anderen öffentlichen Räumen zu tun hast, ist es am besten, die Farbe zum Zeitpunkt der Aufnahme zu korrigieren.

Wenn du bei fluoreszierendem Licht einen akkuraten Hautton aufnehmen möchtest oder an verschneiten Tagen auf einen geringeren Blaustich hoffst, solltest du Farbkorrekturfilter für deine Kamera in Betracht ziehen. Sie können eine große Zeitersparnis sein.

Eignet sich für: Alle Arten der Fotografie

Makrofilter – Anstelle eines Makroobjektivs

Makrofilter (auch Nahbereichsfilter genannt) ermöglichen Makroaufnahmen, ohne dass ein spezielles Makroobjektiv verwendet werden muss. Viele Fotografen entscheiden sich für diese kleinen Glasstücke, anstatt in teurere Makroobjektive zu investieren, vor allem, wenn sie nicht unbedingt ständig Nahaufnahmen machen.

Das ist eine günstigere Alternativ, die Vergrößerungsleistung eines echten Makroobjektivs können diese Filter allerdings nicht ersetzen. Nahbereichsfilter sind wie Lese- oder Lupenbrillen, die bei normalen Objektiven helfen, das Motiv besser zu fokussieren.

Wenn du dich für Makrofotografie interessierst, aber nicht das Budget hast, um in ein neues Objektiv zu investieren, ist ein Makrofilter eine gute Option, dich in diesem Bereich erstmal auszuprobieren.

Einige Objektive werden sogar mit einem Nahbereichsfilter für die Makrofotografie geliefert. Diese zusätzlichen Nahbereichsfilter sind für die Verwendung mit dem jeweiligen Objektiv konzipiert und arbeiten nahtlos mit der Brennweite und den Elementen des Objektivs zusammen, damit du näher an dein Motiv herankommst, ohne dass die Schärfe darunter leidet.

Nahbereichsfilter gehören zu den am wenigsten verbreiteten Objektivfiltern, können aber sehr hilfreich sein, wenn sie richtig eingesetzt werden.

Eignet sich für: Makro- und Stilllebenfotografie

Spezialeffektfilter – Für das gewisse Etwas

Spezialeffektfilter dienen ganz verschiedenen Zwecken. Die wohl beliebteste Art von Spezialeffektfiltern ist der Starburst-Filter. Er verleiht dem Bild glitzernde Highlights und Lichtquellen wie Straßenlaternen oder Weihnachtslichtern ein auffälliges Funkeln. Sie haben die Wahl zwischen Starburst-Filtern, die zwei-, vier-, sechs- oder achtzackige Sterne und Lichtreflexe erzeugen.

Weitere Spezialeffektfilter sind Infrarotfilter, Multivision, Center-Spot- oder Diffusionsfilter und Tag-Nacht-Filter. Die meisten dieser Filter haben jedoch an Beliebtheit verloren, da ihre Effekte heute leicht mit entsprechender Nachbearbeitungssoftware reproduziert werden können. Was sich jedoch nicht so leicht reproduzieren lässt, sind die einzigartigen Effekte von Bokeh-Filtern auf Unschärfe.

Wenn du auf der Suche nach Inspiration bist oder mal etwas neues ausprobieren möchtest, sind Spezialeffektfilter eine flexible Lösung, um Abwechslung zu schaffen. Mit einer kleinen Investition und einem einfach zu bedienenden Gerät kannst du die visuelle Qualität deiner Bilder verändern.

Eignet sich für: Alle Arten der Fotografie

Übersicht über verschiedene Objektivfilter und ihre Wirkung

FilterartEffekt
PolfilterPolfilter lassen Wolken aus einem verdunkelten blauen Himmel hervortreten, sättigen Farben und beseitigen Spiegelungen und Reflexe auf Wasser-, Glas- und anderen glänzenden Oberflächen.
ND-FilterND-Filter ermöglichen es, Bewegungen auch bei hellen Lichtverhältnissen unscharf zu machen, indem sie die Verschlusszeiten verkürzen.
VerlaufsfilterVerlaufsfilter werden am häufigsten verwendet, um Szenen mit extremen Belichtungsschwankungen auf gegenüberliegenden Seiten des Bildes auszugleichen, wie bspw. bei Sonnenuntergängen.
FarbkorrekturfilterFarbfilter können Farbstiche entfernen oder Farbakzente setzen und das Bild dadurch natürlicher oder artifizieller wirken lassen.
MakrofilterMakrofilter ermöglichen Makroaufnahmen ohne ein spezielles Makroobjektiv.
InfrarotfilterInfrarotfilter blockieren sichtbares Licht und lassen nur Infrarotlicht in das Objektiv. Das hat einen interessanten, artifiziellen Effekt, da Objekte in einer Szene Infrarotlicht ganz anders reflektieren als normales Licht.
Starburst-FilterStarburst-Filter können eine punktförmige Lichtquelle zu einem Kreuz oder Stern formen und so das Funkeln des Lichts verstärken, was dem Bild eine beeindruckende Wirkung verleiht.
Center-Spot-FilterEin Center-Spot-Filter erzeugt im Zentrum ein klares Bild und eine verschwommene Peripherie. So liegt der Fokus auf der Mitte des Bildes.
Multivision-FilterEin Multivision-Filter erzeugt Mehrfachansichten des Motivs. Es gibt verschiedene Arten von Multivision-Filtern, einige zerschneiden das Bild bspw. in gerade Linien, andere in ungewöhnliche hexagonale Formen.

Fazit

Es gibt reichlich verschiedene Objektivfilter, die ganz unterschiedliche Wirkungen erzielen. Welcher für deine Fotografie praktisch ist, hängt davon ab, wie du fotografierst, mit welchen Objektiven du arbeitest und was deine Motive sind.

Ich hoffe, dir einen kleinen Überblick über die verschiedenen Filter, ihre Funktionsweise und ihre Anwendungen gegeben zu haben, sodass du in die Welt der Filtereffekte einsteigen und deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst. Viel Spaß!

Kamera-Objektivfilter: Häufig gestellte Fragen

Wie bewahre ich meine Objektivfilter am besten auf?

Unabhängig davon, welche Art von Filtern du verwendest, denk daran, dass es sich um Präzisionsoptik handelt, die mit Sorgfalt behandelt werden muss. Die meisten Filter werden in schützenden Plastikboxen geliefert und sollten nach dem Gebrauch in diesen Boxen aufbewahrt werden, anstatt sie lose in der Tasche herum purzeln zu lassen. Es sind auch Schutzhüllen und Etuis für Filter erhältlich. 

Wie sind Objektivfilter zu reinigen?

Reinige deine Filter wie ein feines Objektiv, indem du einen Objektivpinsel oder Reinigungsstift verwendest, um losen Schmutz zu entfernen, ein Mikrofasertuch, um Fingerabdrücke und Fett zu entfernen, und ein mit Objektivreinigungsflüssigkeit angefeuchtetes Tuch für die allgemeine Reinigung.

Ich habe noch keine Objektivfilter. Welche Filter brauche ich am Anfang?

Als Basispaket schlage ich 3 Arten von Filtern vor: den Polfilter, den ND-Filter und den Grauverlaufsfilter. Alle anderen Filter kannst du problemlos hinterher bei der Bildbearbeitung imitieren. Mit dieser Basisausstattung kannst du die Filter-Fotografie kennenlernen und dein Set später gemäß deinen Interessen erweitern.

Welche Größe soll ich für meinen Objektivfilter wählen?

Schaue dafür einfach in den technischen Daten deines Objektivs nach. Darin findest du die Angabe zur Größe des Filterrings. Das ist die Größe, die du brauchst.

Hast du mehr als ein Objektiv mit unterschiedlich großen Filterringen, kannst du einen Filter anbringen, der größer ist als der vordere Ring deines Objektivs, indem du einen preiswerten Step-up-Ring verwendest, damit dein Objektiv auch größere Filter tragen kann.

Wichtig: Du kannst keinen Filter mit kleinerem Durchmesser auf ein Objektiv mit größerem Durchmesser montieren, ohne dass die Ecken und/oder Kanten des Bildes abgeschnitten werden, also eine Vignettierung bekommen. Deshalb solltest du immer Filter kaufen, die auf dein Objektiv mit dem größten Durchmesser passen. 

Du kannst auch in Erwägung ziehen, Filter zu kaufen, die etwas größer sind als dein größtes Objektiv, damit sie auch auf künftige Objektive passen, die du anschaffst. Dies ist besonders wichtig bei Weitwinkelobjektiven, die selbst bei scheinbar passenden Filtern manchmal leicht vignettieren können.

Wenn du viel mit Ultraweitwinkelobjektiven fotografierst, solltest du die von einigen Herstellern angebotenen Weitwinkelfilter prüfen und die Verwendung von Filtern mit Übergröße in Betracht ziehen.

Was sind die Vorteile von quadratischen Filtern?

Wenn Sie viel mit verschiedenen Kameras fotografieren, z. B. mit Digital-, Kleinbild- und Mittelformatkameras, solltest du quadratische Kunststoff- oder Acetatfilter verwenden, die in einen speziellen Filterhalter geschoben werden, der an deinem Objektiv befestigt wird. Diese bieten maximale Flexibilität bei der Montage.

Muss ich die automatischen Belichtungseinstellungen meiner Kamera anpassen, wenn ich einen Filter verwende?

Nein. Die überwältigende Mehrheit der Kameras verfügt heute über eine Belichtungsautomatik durch das Objektiv und ein automatisches Blitzsystem, so dass du keine Filterfaktoren mehr berechnen musst, wie die Verlängerung der Belichtung, die durch verschiedene Filter oder Filterkombinationen erforderlich ist.

In den meisten Fällen berechnet die Kamera die zusätzliche Belichtung (falls vorhanden) und stellt sie ein, und du erhälst eine perfekt belichtete Aufnahme. Solange du das integrierte Messsystem der Kamera verwendest, erhältst du auch bei manueller Messung die richtige Belichtung.

Wenn die Belichtung leicht abweicht (was bei Stapelfiltern und sehr dunklen Filtern am häufigsten vorkommt), kannst du sie mit der Belichtungskorrektur deiner Kamera leicht aufhellen oder abdunkeln. Überprüfe das Ergebnis sorgfältig auf deinem LCD-Bildschirm. Bestenfalls zeigt deine Kamera ein Histogramm an, das dir Auskunft über die korrekte Belichtung gibt.

Wie reagiert der automatische Weißabgleich auf Objektivfilter?

Je nach Art des verwendeten Filters kann der automatische Weißabgleich durch den Filter in die Irre geführt werden. Wenn es sich um einen Neutraldichtefilter oder einen Polfilter handelt (der tatsächlich eine neutrale Dichte aufweist), hat der Filter keinen Einfluss auf den Weißabgleich.

Wichtig: Wenn dein Filter eine Farbe enthält, solltest du den Weißabgleich manuell einstellen, um unerwünschte Farbverschiebungen zu vermeiden.

Wie stelle ich bei meiner manuellen Kamera sicher, dass die Belichtung meines Filters korrekt ist?

Wenn du traditionell mit einer manuellen Kamera und einem separaten Handbelichtungsmesser arbeitest, solltest du daran denken, dass Filterfaktoren dasselbe sind wie Blendenwerte und additiv sind.

Ein Polfilter hat zum Beispiel einen Filterfaktor von 2. Um die richtige Belichtung zu erhalten, öffnest du die Kamera um zwei Blendenstufen gegenüber der gemessenen Belichtung. Wenn du einen 0,3-ND-Filter (Filterfaktor 1) hinzufügst, musst du die gemessene Belichtung um 3 Blendenstufen erhöhen.