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Die neue Panasonic Lumix DC-S5 – Technik die Begeistert

18. September 2020
Frischer Wind unter den Vollformat-Systemkameras - Die Panasonic DC-S5

Frischer Wind unter den Vollformat-Systemkameras

Der Trend der Systemkameras mit Kleinbildsensor / Vollformatsensor hält weiterhin an. Viele ambitionierte Hobbyfotografen überspringen direkt die Einsteigerklasse uns suchen ihr Glück im Bereich der Vollformatkameras, die in der Vergangenheit oft nur professionellen Fotografen vorbehalten waren. Da die Kameras immer zugänglicher geworden sind und die Softwareunterstützung auch Einsteigern erlaubt mit solchen High-End-Kameras sehr gute Ergebnisse zu erzielen, erfreuen sich immer mehr begeisterte an den Vorteilen und der Qualität dieser leistungsstarken Kameras. Panasonic ist diesem Trend bereits mit der S1 Serie begegnet, die wir unlängst in einer mehrteiligen Serie in unserem Blog vorgestellt haben. Nun hat der japanische Elektronik-Konzern ein weiteres Modell ins Rennen geschickt, das uns auf Anhieb überzeugt hat und ein wichtiger Baustein ist für die Entwicklung von zukünftigen Vollformat Systemkameras. Heute wollen wir euch einen Überblick über das neue Modell geben und euch die Besonderheiten hervorheben, damit ihr nachvollziehen könnt, warum wir diese Kamera so wichtig finden.

Was versteckt sich unter der Haube?

Betrachten wir die technischen Daten der neuen Panasonic Lumix DC-S5 liegt ein Vergleich mit der größeren S1 und der kleineren GH5 sehr nahe. Die Frage aller Fragen ist jedoch haben wir eine GH5 mit Vollformat-Sensor vor uns oder eine leicht abgespeckte S1 mit Änderungen, die sich die Community gewünscht hat. Aber schauen wir uns erst einmal die Eckdaten der neuen Kamera an:

Eckdaten

  • 24,2 Megapixel CMOS Sensor ohne Tiefpassfilter
  • bis zu 4K/60p Video mit 4:2:2 und 10 bit Farben intern
  • verbesserter DFD Autofokus mit Augen-, Gesichts- und Körpererkennung
  • OLED Sucher mit 2,34 Millionen Pixeln und einer Vergrößerung von 0,74x
  • 3 Zoll LCD-Display mit 1,84 Millionen Pixel, neig- und schwenkbar
  • Dual-SD-Kartenfach, einmal UHS-II, einmal UHS-I
  • High-Resolution Mode mit 96 Megapixeln
  • Serienbildaufnahme mit bis zu 7 Bildern pro Sekunde
  • integriertes WiFi und Bluetooth für Bildtransfer
  • Staub- und Spritzwasserfest
  • bis zu 460 Bilder mit einer Akkuladung (CIPA Standard)

Schaut man sich diese Spezifikationen genauer an und behält dabei den Verkaufspreis von knapp 2000€ im Hinterkopf wird schnell klar, dass Panasonic nun endlich eine wahre Alternative zur Konkurrenz wie Nikon Z6, Z5 oder Sony Alpha 7III auf den Markt geworfen hat. Die Kamera bietet sehr ähnliche Grundvoraussetzungen wie die der Konkurrenz und ergänzt sich sinnvoll durch Panasonic-eigene Features wie den High-Resolution Mode und die sehr potente interne Videoaufnahme. Hier und da hätten wir uns sicher etwas mehr gewünscht, etwa bei der Auflösung im Sucher, aber insgesamt ist das Paket doch sehr stimmig und weiß zu überzeugen.

Wie setzt sich die S5 von der Konkurrenz ab?

Panasonic hat der Lumix DC-S5, dem neuesten Spross der spiegellosen Vollformat-Systemkameras, einige sehr interessante Features verpasst, die bereits erfolgreich in den professionellen Modellen der S1-Serie verbaut wurden. Damit wir der etwas höhere Einstiegspreis ganz leicht gerechtfertigt und der Unterschied zur Konkurrenz in manchen Punkten doch deutlich größer als zunächst angenommen. Aber schauen wir uns die Vorteile im Einzelnen genauer an.

Als erstes wollen wir einen Blick auf die Video-Fähigkeiten der neuen Panasonic Lumix DC-S5 werfen. Auf den ersten Blick sind diese ganz ähnlich der High-End DC-S1H und sind damit deutlich potenter als die einer Nikon Z6 oder Sony Alpha 7III. Einzig bei den verschiedenen Codecs gibt es deutliche Unterschiede zum Video-Flaggschiff. Besonders sticht hervor, dass die S5 volle 10 bit Farben intern aufzeichnen kann. Andere Modelle können dies in der Regel nur über einen externen Recorder wie etwa den Atomos Ninja V. Das Ganze kann die kleine S5 mit voller Sensorauslesung bis zu einer Auflösung von 4K und 30 Bildern pro Sekunde. Möchte man das Ganze mit 60 Bilder pro Sekunde aufnehmen. muss man allerdings einen üblichen APS-C Crop (1,54x) in Kauf nehmen.

Trotzdem liest die S5 immer noch pixelgenau aus, sodass keine Farben verloren gehen oder Artefakte durch Pixelbinning entstehen. Je nach eingestellter Videoqualität besitzt die Panasonic Lumix DC-S5 dabei nicht einmal ein Aufnahmelimit.

Überhitzung?

Auch Überhitzung ist kein Problem, denn selbst wenn nach langer Zeit einmal eine Warnung kommen sollte reicht eine kurze Aufnahmepause aus, um wieder volle Einsatzbereitschaft zu erreichen. Das Kameragehäuse der Panasonic Lumix S5 ist nämlich exzellent konstruiert und führt die Wärme sehr effektiv ab, ohne auf eine aktive Kühlung zurückgreifen zu müssen. Damit die Videoaufnahmen perfekt gelingen hat die S5 natürlich auch HLG Aufnahme integriert und unterstützt den Filmer mit Wellenform-Diagrammen. Log Profile und LUT´s sind wie bei den großen S1 Modellen natürlich auch mit an Bord und ermöglichen die kreative Arbeit beim Filmen wie kaum eine andere Marke.

Zusätzlich hat die S5 auch unterstützende Software an Bord für die Aufnahme von anamorphen Videos, ein Trend, der in den letzten Jahren wieder immer stärker im Kommen ist. Wer Zeitlupen liebt, der kann insbesondere in Full HD aus dem Vollen schöpfen. Mit bis zu 180 Bildern pro Sekunde kann hier aufgezeichnet werden. Somit sind flüssige Zeitlupen mit mehr als siebenfacher Verlangsamung möglich. Gerade Sport und Actionszenen lassen sich dadurch ganz besonders inszenieren.

Verbesserter Autofokus

Ein weiterer neuer Pluspunkt der Panasonic S5 ist der deutlich verbesserte DFD Autofokus mit Augen-, Gesichts- und Körpererkennung. Dieser Panasonic-eigene Fokusmodus ist einzig kontrastgesteuert und war in der Vergangenheit immer wieder ein Ansatzpunkt für Kritik aus den Lagern anderer Hersteller. In der S5 jedoch ist es Panasonic erstmal gelungen das oft bemängelte Pumpen des Fokus gerade im kontinuierlichen Fokusmodus deutlich zu reduzieren. In vielen Aufnahmemodi ist dieses Problem sogar vollständig verschwunden und die Arbeit mit einem einzigen Fokuspunkt lässt die S5 sogar auf voller Linie glänzen. Der Fokus ist extrem schnell und sitzt auf anhieb präzise und gibt ein sicheres Feedback. Zudem hat Panasonic sehr wirksam an der Erkennung von Objekten gearbeitet. Die S5 erkennt zuverlässig und schnell Gesichter und Personen und wechselt nahtlos flüssig die Fokusfelder und schaltet sinnvoll zwischen Augenerkennung und Kopf oder Körper um. Die Trefferrate bei Serienaufnahmen wurde dadurch deutlich gesteigert und ist nun auf einem sehr vergleichbaren Niveau mit den Topmodellen in dieser Preisklasse. Das Ganze führt in der Summe dazu, dass die Panasonic S5 sowohl im Video, als auch in der Fotografie eine sehr überzeugende Leistung abliefert und dem Fotografen ein angenehm sicheres Gefühl bereitet.

„Live-Bulb-Modus“

Vom japanischen Konkurrenten Olympus hat sich Panasonic ein Feature abgeschaut, das gerade Lightpainter und Nachtfotografen begeistern wird. Die Panasonic S5 ist die erste Vollformatkamera mit dem sogenannten Live-View-Composite Modus. Das Ganze lässt sich einfacher beschreiben als “Live-Bulb-Modus”, bei dem die Kamera mehrere Aufnahmen nacheinander anfertigt und dabei sich verändernde Lichter in die Belichtung mit einfließen lässt. Lichtquellen, die in den verschiedenen Aufnahmen gleichbleiben oder sich nicht bewegen, werden nicht weiter aufgenommen, wodurch eine Überbelichtung an dieser Stelle verhindert wird. Durch diesen Modus können Fotografen mit Leichtigkeit Nachtaufnahmen mit Leuchtspuren oder Sternenspuren anfertigen. Aber auch Aufnahmen der Milchstraße gelingen damit im Handumdrehen. Wir glauben fest daran, dass die Implementierung solcher Softwareunterstützung die Zukunft der Fotografie sein wird und begrüßen daher die Implementierung dieses Features. Glaubt man den ersten Beispielaufnahmen von Panasonic sind die Ergebnisse in der Tat atemberaubend.

Der High Resolution Modus

Ein bereits bekanntes Feature aus den Panasonic Systemkameras ist der High Resolution Modus. Auch die Panasonic S5 hat diesen spendiert bekommen und durch die intelligente Software und den Algorithmus von Panasonic entstehen dadurch atemberaubend detailreiche Bilder, auch mit sich bewegenden Objekten innerhalb des Bildausschnitts. Gerade Landschaftsfotografen werden sich über diesen Modus besonders freuen, denn Bilder mit 96 Megapixeln bieten einfach großartige Möglichkeiten für großformatige Drucke oder Bildausschnitte. Erstmals kann die S5 dabei auch direkt ein 96 Megapixel JPEG Bild ausgeben, in früheren Modellen würden die hochauflösenden Bilder nur als RAW Datei abgelegt. Wichtig ist nur, dass man sich vor der Aufnahme für einen von zwei Modi entscheidet: einer ist besonders für sich nicht bewegende Objekte geeignet wie etwa Architektur oder Landschaften, der zweite Modus eignet sich hingegen besonders für Bilder mit bewegenden Elementen wie Verkehr.

Unser Fazit zur Panasonic S5

Aller Anfang ist schwer, das hat auch Sony damals erlebt als sie das Alpha System vorgestellt haben und am Anfang die Auswahl an Objektiven und Kameras doch sehr begrenzt war. Panasonic hatte zunächst mit der S1 Serie einen etwas holprigen Start, den die vergleichsweise großen Kameras konnten, nicht jeden überzeugen. Inzwischen haben die L-Mount Kameras aber eine sehr umfangreiche Auswahl an Objektiven bekommen und auch die Funktionalität und Qualität der Kameras hat sich weit verbreitet. Panasonic Systemkameras waren schon immer eine der besten Hybridlösungen wenn es um Fotografie und Videografie geht, mit der neuen S5 hat Panasonic dies erneut unterstrichen und zugleich die Messlatte um ein nicht unerhebliches Stück höher gelegt für zukünftige Kameras aus dem eigenen Haus und der Konkurrenz. Besonders gut gefallen hat uns, dass die S5 deutlich kompakter geworden ist als die Kameras der S1 Serie. Gleichzeitig hat Panasonic es aber geschafft die exzellente Ergonomie und das sichere und robuste Gehäuse aus der S1 Reihe in die neue kleinere spiegellose Kamera zu übertragen. Die Kamera liegt sehr gut in der Hand und alle Bedienelemente sind genau der richtigen Stelle. Die Tatsache, dass man nun auch auf einen doppelten SD-Kartenslot gesetzt hat zeigt zudem, dass man sich der Kritik der Community angenommen hat. Sicher, zwei UHS-II Steckplätze wären wünschenswert gewesen, aber zum einen reicht die Bestückung für die Aufnahmefähigkeiten der Kamera vollends aus und zum anderen konnte dadurch der preis sehr konkurrenzfähig gehalten werden. Die Bildqualität ist exzellent und in Kombination mit dem sehr leistungsstarken Stabilisator in Kamera und Objektiven eine wahre Freude zu benutzen. Mit seiner Hilfe lassen sich extrem lange Belichtungszeiten aus der Hand fotografieren und auch Videoaufnahmen aus der Hand sind angenehm ruhig, zeitweise fast mit Aufnahmen auf einem Gimbal vergleichbar.

Schöne Erweiterung

Die neuen Features der Panasonic S5 haben das Repertoire der Kamera zudem so sinnvoll und toll erweitert, dass wir ohne schlechtes Gewissen unsere volle Empfehlung für die Kamera aussprechen können. Das Paket der S5 überzeugt in allen Bereichen und ist sogar für professionelle Anforderungen gewappnet. Zudem lockt das Einführungsangebot noch bis Ende September 2020 mit einem sehr schönen Sigma Objektiv als Gratis-Beigabe also sichert euch eure Kamera doch direkt schnell in unserem Onlineshop HIER

Das war es dann auch wieder an dieser Stelle von uns. Für weitere Fragen könnt ihr euch wie immer via Mail, Telefon oder im Ladengeschäft bei uns melden. Wir wünschen gutes Licht und tolle Bilder, euer Foto Bantle Team.