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Die neue Special Edition des Nikon NIKKOR Z 40 mm 1:2

13. November 2022
Die neue Special Edition des NIKKOR Z 40 mm 1:2 - Retro-Design und neuste Technik

Nikon hat angekündigt, das NIKKOR Z 40mm f/2 in einer neuen Special Edition herauszubringen, in einem traditionellen Design, das von der Ära der legendären manuellen NIKKOR-Objektive inspiriert ist. 

Das NIKKOR Z 40mm 1:2 ist ein kompaktes Vollformatobjektiv mit fester Brennweite für das spiegellose Nikon-System. Durch die kompakte Größe und das geringe Gewicht eignet es sich als Walk-Around-Objektiv für Schnappschüsse und Street-Photography.

Dieses lichtstarke, kompakte Festbrennweiten-Objektiv ist die perfekte Kombination aus Alt und Neu und schafft ein stilvolles, benutzerfreundliches Objektiv mit der modernen optischen Technologie für spiegellose Kameras der Z-Serie.

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Review des NIKKOR Z 40 mm 1:2

Das NIKKOR Z 40mm 1:2 ist ein kompaktes Festbrennweiten-Objektiv, das perfekt geeignet ist für Fotografinnen und Fotografen, die gern immer eine leichte Kamera mit einem vielseitigen Objektiv dabei haben, um bei Gelegenheit abdrücken zu können.

Es ist ein günstiges Objektiv, das dennoch Qualität liefert. Natürlich sind die Möglichkeiten nicht unbegrenzt, für verschiedene Spezialaufgaben sind andere Objektive passender. Seine Stärken und Schwächen sind jedoch gut ausbalanciert und es wird dich im Alltag nicht im Stich lassen.

Technische Kennwerte

Typ: Nikon-Z-Bajonett
Optischer Aufbau:6 Elemente in 4 Gruppeneinschließlich 2 asphärische Linsen
Brennweite:40 mm
Bildwinkel:FX-Format: 57°DX-Format: 38° 50′
Blende:F16 – F2
Blendenlamellen:9
Fokus:AF, MF
Naheinstellgrenze:29 cm
Max. Abbildungsmaßstab:1:5,9
Filterdurchmesser:Ø52 mm
Abmessung:Ø70mm×45.5mm
Gewicht:170g 

Was kann das NIKKOR Z 40 mm 1:2 (SE)?

In Kürze:

  • Das NIKKOR Z 40mm 1:2 liefert fantastische unscharfe Hintergründe mit schönem Bokeh und einer dramatischen Trennung des Motivs vom Hintergrund. Das Bokeh läuft allerdings zu den Seiten aus, was nicht in jeder Situation ein gewünschter Effekt ist.
  • Das Objektiv ist  wirklich sehr kompakt mit 170 Gramm und nur 45,5 Millimetern Länge.
  • Es besteht aus 6 Elementen in 4 Gruppen, mit 9 Blendenlamellen für einen natürlichen Out-of-Focus-Bereich.
  • Die elektronische Blende ermöglicht eine präzise Blendensteuerung für eine stabile Belichtung bei Serienaufnahmen.
  • Es fokussiert bis zu 29 cm, was sich hervorragend für die Aufnahme von Speisen und Top-Down-Fotos von Dekor und Tischlandschaften eignet.
  • Das Objektiv ist staub- und spritzwasserfest mit einer Dichtung, die verhindert, dass Staub und Wassertropfen in die Linse eindringen.
  • Für Videographinnen und Videographen ist der natürliche Fokusshift, das reduzierte Fokus-Breathing und die reibungslose Blendensteuerung sicher reizvoll.
  • Der STM (Schrittmotor) mit kleinem Durchmesser und hohem Drehmoment im AF-Mechanismus sorgt für einen außergewöhnlich leisen, schnellen und präzisen Betrieb und bietet gleichzeitig eine großartige Balance aus kompakter Größe und hervorragender AF-Steuerungsleistung.
  • Der integrierte anpassbare Kontrollring kann der Einstellung von Fokus, ISO, Blende und Belichtungskorrektur zugewiesen werden.

Mit nur 6 Elementen erzeugt dieses Objektiv ein klassischeres Rendering mit sehr hohem Mikrokontrast, das Bokeh ist in der Mitte etwas blumiger und insgesamt etwas weniger perfekt im Vergleich zu den größeren S-Objektiven.

Das soll nicht heißen, dass dieses Objektiv einen schlechten Job macht. Die Ergebnisse sind erstaunlich und das Objektiv ist immer noch sehr scharf, ausdrucksstark und ein tolles Alltagsobjektiv – vor allem für den Preis.

Klassisches Rendering – Was bedeutet das?

Ob klassisches Rendering für dich ein gewünschter Effekt ist oder nicht, kommt ganz auf deine Vorlieben an. 

Info: Klassisches Rendering bedeutet normalerweise einen höheren Mikrokontrast und eine weniger konsistente Leistung der Schärfe vom Zentrum zu den Rändern.

Oft haben klassische Objektive eine große Biegung in der Bildfeldkrümmung. Das Bokeh ist im Zentrum in der Regel etwas bauschiger und etwas lebhafter als zu den Kanten hin. Klassische Linsen haben normalerweise auch ein wenig mehr Reflexe und Blooming. Das kann man dem NIKKOR Z 40mm allerdings nicht vorwerfen.

Nicht-klassische Objektive wie das Z 35mm f1.8 S oder 50mm f1.8 S haben eine sehr saubere Feldkrümmung und eine sehr gleichmäßige Schärfe im gesamten Bereich sowie eine ziemlich konstante Bokeh-Tiefe im gesamten Frame. 

Dies erzeugt dann einen 3D-Cutout-Effekt mit sehr sauberen Übergangszonen (den Bereichen, die gerade so nicht im Fokus sind). Dafür benötigen solche Objektive allerdings viele Elemente, die ihrerseits den Mikrokontrast verringern.

Das NIKKOR 40mm 1:2 verrichtet seine Arbeit größtenteils sehr klassisch, wie beispielsweise beim Verzicht auf Edge- und Corner-Performance zugunsten des ausdrucksstarken Rendering mit hohem Mikrokontrast. Aber es ist nur teilweise klassisch, da es zwei asphärische Elemente verwendet, um die Feldkrümmung auszugleichen mit Beschichtungen, um Reflexe und Blooming zu kontrollieren.

Dadurch ist es ein sehr ausgewogenes Objektiv, aber nicht die beste Option für Fotografen, die eine nahezu perfekte, realistische Abbildung wünschen, wie in der Landschafts- oder Astrofotografie.

Warum verringern viele Elemente den Mikrokontrast?

Jedes Mal, wenn ein neues Element in ein optisches Design eingebracht wird, kommen dadurch zwei neue Oberflächen hinzu. Dies schafft mehr Potenzial für das Streuen von Licht, wenn es in diese Oberfläche ein- und wieder austritt. Egal wie gut das Glas ist, es gibt immer Verunreinigungen und je mehr Glas es gibt, desto mehr Licht kann gestört werden, wenn es mit diesen Verunreinigungen interagiert. All dies kann die Phase und Frequenz des Lichts beeinträchtigen und die Klarheit und Auflösung verringern.

Dieses Objektiv eignet sich deshalb hervorragend für Gelegnheitsschüsse und Street-Fotografie, die gern ausdrucksstark sein darf. Wenn du klassische Porträts aufnehmen möchtest, sind das 35mm f1.8 S oder das 50mm f1.8 S gegenüber diesem Objektiv vorzuziehen. Für Schnappschüsse ist dieses Objektiv jedoch unschlagbar.

Verarbeitung

Die Verarbeitung ist insgesamt solide und das Objektiv fühlt sich stabiler an, als es aussieht. Es handelt sich um ein einzelnes Gehäuse mit internen Fokussierelementen, was bedeutet, dass es außen keine beweglichen Teile oder Öffnungen gibt, um Staub oder Nässe hereinzulassen.

Dieses Objektiv verwendet zwei asphärische Elemente in einem Design aus 6 Elementen in 4-Gruppen mit 9 abgerundeten Blendenlamellen, die sich sichtbar nahe am vorderen Element des Objektivs befinden, was auch rein ästhetisch ein schönes Bild ergibt.

Es gibt keine Gegenlichtblende oder Platz für eine Gegenlichtblende, aber die Beschichtungen sind gut genug, dass Probleme mit Flaring oder Ghosting nicht auftreten sollten. Ohnehin ist dieses Objektiv nicht die beste Wahl für Landschaftsfotografie.

Das Objektiv hat eine Kunststofffassung, was etwas enttäuschend ist. Es braucht zwar nicht unbedingt eine Metallfassung, aber in Kunststoff wirkt dieses Objektiv wie ein Einstiegerobjektiv mit Einsteigerqualität, was dem Gerät nicht gerecht wird. Die Gesamtqualität des Objektivs ist aber tatsächlich sehr gut und es fühlt sich nicht billig an.

Stärken des NIKKOR Z 40mm 1:2 im Detail

Schärfe: Das NIKKOR 40mm 1:2 hat eine tolle Zentrumsschärfe. Das ist von einem 40mm f2 Kompaktobjektiv nicht unbedingt zu erwarten, aber die Schärfe im Zentrum ist überraschend gut. Allerdings fällt die Schärfe etwas zu den Rändern ab und wird in den weit geöffneten Ecken etwas weicher. Außerdem verliert dieses Objektiv einen Teil seiner Schärfe bei Nähe. Alles unter eineinhalb Metern wird spürbar unschärfer.

Mikrokontrast: Im Vergleich zur aktuellen Reihe der S-Objektive hat dieses 40mm-Objektiv viel mehr Ausdruck und Mikrokontrast, so dass die Bilder an Tiefe und Lebendigkeit gewinnen. 

Fokus-Breathing: Wie bei so vielen Nikon-Festbrennweiten wird das Focus Breathing auf ein Minimum reduziert. Das ist eine gute Nachricht für Videofilmer, die einen klaren Fokus wünschen bei Verwendung des gesamten Sensors.

Eingebaute Profilkorrekturen: Im Vergleich zu Objektiven von Drittanbietern wie dem Viltrox 35mm f1.8 verfügt dieses Objektiv über integrierte Profilkorrekturen, sodass Vignettierung und Verzerrung bereinigt werden, bevor die Dateien überhaupt auf deinen Computer gelangen. Du wirst auch in RAW-Dateien keine Verzerrung oder starke Vignettierung sehen.

Beschichtungen: Nikon verwendet ein Super Integrated Coating auf diesem Objektiv und die Ergebnisse sind wirklich schön. Mit diesen Beschichtungen kannst du das Objektiv auch bei hellen, sonnigen Bedingungen verwenden, ohne Kontrast oder Klarheit zu verlieren. Die Bilder haben einen hohen globalen Kontrast und Sättigung.

Autofokus: Der Autofokus ist ein verlässlichlicher Assistent. Vielleicht ist er sogar etwas besser als das 35mm f1.8, aber nicht ganz so gut wie beim 50mm f1.8. Er ist also sehr gut und wird dir in den meisten Situationen zuverlässige Dienste leisten. Außerdem läuft er ziemlich leise und smooth.

Schwächen des NIKKOR Z 40mm 1:2 im Detail

Astigmatismus: Entlang der Kanten und Ecken kann es zu Abbildungsfehlern kommen. Das bedeutet, dass dieses Objektiv nicht gut für die Astrofotografie geeignet ist und Szenen mit vielen kleine punktuellen Lichtern sind für dieses Objektiv auch oft eine zu große Herausforderung.

Chromatische Aberrationen: Es gibt einige chromatische Aberrationen in kontrastreichen Bereichen, insbesondere im Bokeh, aber es ist nichts, worüber man sich wirklich Sorgen machen muss.

Weicher Nahfokus – Wie bei den meisten alten Weitwinkelobjektiven oder Objektiven mit klassischerem optischen Design verliert dieses Objektiv bei der Nahfokussierung etwas an Schärfe. Dieses Objektiv hat einen minimalen Fokusabstand von 29 cm, damit bist du ohnehin etwas eingeschränkt was Nahaufnahmen angeht.

Das spezielle Bokeh des NIKKOR Z 40mm 1:2

Das Bokeh ist bei diesem Objektiv speziell, besonders, wenn du nicht an Old-School-Objektive gewöhnt bist. Wenn du die anderen Z-Objektive der S-Linie verwendest, kannst du feststellen, dass sie ein völlig anderes Profil haben. Ihr Bokeh wirbelt ein wenig mit etwas Cat-Eyes-Bokeh entlang der Kanten und Ecken.

Dieses Objektiv bietet ein ganz anderes Bild. Diese Linse hat einen Astigmatismus in den Ecken, so dass das Bokeh nicht schön in schönen Katzenaugen geformt ist. Eher ist die Form asymmetrisch und irgendwie klecksig. Auch siehst du Koma in den Ecken, wenn sie fokussiert werden.

Wie andere klassische Objektive ist das Bokeh im Zentrum im Vergleich zu den Kanten und Ecken blumiger und intensiver, manchmal schafft dies eine interessante Tiefe für das Bild, wenn das Motiv richtig positioniert ist.

Fokus Verlust in Übergangszonen

Im Vergleich zu den größeren S-Line-Objektiven verhält sich der Fokus-Falloff bei diesem Objektiv etwas anders und fühlt sich fast etwas analoger an. Der Bereich, der im Fokus ist, hat einen etwas ruhigeren Übergang und fühlt sich etwas weniger dramatisch an.

Außerdem sind die Bereiche im Bokeh, die gerade so außerhalb des Fokus sind, nicht ganz so schön bei diesem Objektiv im Vergleich zu dem 35mm f1.8 S Objektiv, was aber insgesamt nicht allzu sehr ins Gewicht fällt. Die Bereiche außerhalb des Fokus sind ein wenig diesig und geisterhaft.

Pros und Contras des NIKKOR Z 40 mm 1:2 (SE)

Das Objektiv erzeugt eine interessante Stimmung. Die Bildqualität ist hervorragend aufgrund der schönen Beschichtungen und asphärischen Elemente. Es gibt ein paar Unvollkommenheiten wie dem Koma in den Ecken, die jedoch für den Preis und in Anbetracht der Vorteile zu verkraften sind.

Das Objektiv liefert ein gutes Rendering mit insgesamt überzeugenden Ergebnissen. Es ist ohne Frage sehr gut ausbalanciert.

ProsCons
günstiggute Znetrumsschärfehoher Mikrokontrasttiefe Farbenguter Kontrastgute Reflexunterdrückungklein und leichtleiser und leichtgängiger Autofokusminimales Fokus-BreathingwitterungsbeständigKunststoffmantelKomaetwas Verlust an Schärfe bei Näheetwas Verlust an Schärfe zum Rand hinwenig Bokeh in Übergangszonen

Für wen eignet sich das NIKKOR Z 40mm 1:2?

Dieses Objektiv ist ein großartiges Objektiv für lebendige, urbane Szenen oder ein Alltagsobjektiv, das du immer dabei hast. Das ausgefallene Bokeh, das bei konservativen Portraitaufnahmen nur stören würde, kommt bei der Street-Photography zur Geltung.

Der Autofokus kann auch Bewegungen immer noch zuverlässig auffangen, wodurch sich das Objektiv auch für bewegte Motive hervorragend eignet. Das ist auch ein Vorteil, falls du Videos drehen möchtest.

Mit der schnellen f2-Blende ist es auch immer noch ideal für Nachtaufnahmen oder Motive mit schwachem Licht.

Profis haben eventuell ein Set Objektive bei sich, die auf bestimmte Aufgaben spezialisiert sind. Dieses Objektiv ist eher ein Generalist und ist dank seines Preises auch für Einsteiger, die mit Festbrennweiten experimentieren wollen, geeignet. Es bietet aber durchaus professionelle Qualität für fortgeschrittene Foto-Enthusiasten.

Fazit

Das NIKKOR 40mm 1:2 ist auch eine fantastische Ergänzung zum aktuellen Sortiment der Z-Objektive. Während das Nikon 35mm f1.8 S rundum besser abschneidet, liefert keines der S-Objektive annähernd das, was dieses Objektiv liefert, wenn es um Mikrokontrast geht.

Es ist für den Preis ein Objektiv, das in einigen Bereichen unschlagbar gut ist und in anderen eben nur durchschnittlich. Es kommt eben immer darauf an, was du fotografieren willst. 

Das NIKKOR Z 40mm 1:2 ist einfach kein Landschaftsobjektiv. Vielleicht kämst du in vielen Situationen bei f8 dennoch zurecht, aber ich denke, es gibt bessere Objektive, die speziell dafür entwickelt wurden. Auch für Portraits, besonders im professionellen Bereich, eignen sich andere Objektive, wie das 35mm f1.8, besser.

Wenn du nach einem kompakten und handlichen Objektiv mit intuitiver Bedienung suchst oder schlicht ein Fan der Retro-Ästhetik bist, bist du mit dieser Linse gut beraten. Das neue Objektiv passt hervorragend auf jede Kamera der Nikon Z-Serie und ist dabei handlich und erstaunlich vielseitig – ein hervorragendes Walk-Around-Objektiv.