Allgemein

Nikon Z6 II und Z7 II im Vergleich

30. November 2020
Nikon Z6II Nikon Z7II

Produktvorstellung Nikon Z 6II und Z 7II

Schon vor einigen Wochen haben wir euch ein paar grobe Fakten zu den neuen Systemkameras von Nikon geliefert. Heute wollen wir einen genaueren Blick auf die aktuelle Generation der spiegellosen Kameras des japanischen Traditionsunternehmens werfen. Da wir die Nikon Z 6II bereits selber testen konnten und viele Kunden sich schon über die neue Kamera freuen konnten, geben wir euch auch einen ganz persönlichen Eindruck der Neuauflage und berichten von unseren Erfahrungen im Vergleich zum Vorgängermodell. Die Nikon Z 7II steht dabei kurz vor der Veröffentlichung und verspricht weitere tolle Verbesserungen gegenüber der ersten Version. Wir verschaffen uns gemeinsam einen Überblick über die zu erwartenden neuen Features der Z 7II. Somit geht es jetzt um die Nikon Z6 II und Z7 II im Vergleich.

Technische Daten der Nikon Z 6II und Z 7II im Vergleich

  Nikon Z 6II Nikon Z 7II
Sensor 24 Megapixel Vollformat BSI-CMOS Sensor 45,7 Megapixel Vollformat BSI-CMOS Seonsor
Sucher 3,69 Millionen Pixel, weniger Blackout 3,69 Millionen Pixel, weniger Blackout
LCD Display 2,1 Millionen Pixel 3,2” Touchscreen, neigbar 2,1 Millionen Pixel 3,2” Touchscreen, neigbar
Serienbild bis zu 14 Bilder pro Sekunde (12 bit RAW mit Single AF) bis zu 10 Bilder pro Sekunde bei Single AF
Video 4K UHD bei 30 Bildern pro Sekunde, zukünftig bis zu 60 FPS bei APS-C Crop 4K UHD bis zu 60 Bilder pro Sekunde bei 1,08x Crop
Stabilisator 5 Achsen IBIS (3 Achsen bei adaptierten F-Mount Objektiven) 5 Achsen IBIS (3 Achsen bei adaptierten F-Mount Objektiven)
Batterielaufzeit bis zu 410 Aufnahmen bis zu 420 Aufnahmen
Sonstige Features 2 Kartenslots (SD und XQD/CFExpress), USB-C Stromversorgung, optionaler Batteriegriff mit Hochformat-Steuerung 2 Kartenslots (SD und XQD/CFExpress), USB-C Stromversorgung, optionaler Batteriegriff mit Hochformat-Steuerung, niedriger natürlicher ISO 64

Der Unterschied zwischen Nikon Z6 II und Nikon Z7 II

Auf den ersten Blick scheint sich nicht viel verändert zu haben in der neuen Generation der spiegellosen Kameras von Nikon. Doch der Schein trügt, denn die wichtigsten Veränderungen haben unter der Haube, abseits von den klassischen Eckdaten, stattgefunden. Aber was genau sind denn jetzt die Unterschiede zwischen der Nikon Z6 II und Z7 II? Als erstes wird vielen auffallen, das Nikon auf die Kritik vieler Fotografen gehört hat und den Kameras einen zweiten Speicherkartenslot im SD Format verpasst hat. Dieser ist ein UHS-II Slot und unterstützt damit auch die superschnellen Lese- und Schreibraten aktueller Karten. Damit könnt ihr nun schnell und sicher redundant Speichern oder euch die deutlich teureren XQD Karten sparen.

Ein weiterer Kritikpunkt war das Fehlen eines vollwertigen Batteriegriffs mit Kontrollmöglichkeiten im Hochformat. Mit dem MB-N11 gibt es nun für beide Kameras einen richtigen Batteriegriff, der über alle wichtigen Knöpfe und Räder verfügt, um die Kamera auch in der Hochformat-Haltung optimal einzustellen.

Was hat sich an der Nikon Z 6 II verbessert

Wenn man die neue Kamera in die Hand nimmt, verweist lediglich das Modellschild auf die neue Version. Rein äußerlich ist sonst kein Unterschied zu erkennen, denn die Außenmaße haben sich eigentlich nicht verändert.

Das bedeutet, dass natürlich auch viele Zubehörartikel der ersten Generation auch weiterhin passen werden. Das wird besonders Besitzer von L-Winkeln freuen, denn diese können ohne Probleme weiterhin verwendet werden. Auch beim Akku können natürlich ältere Varianten des bekannten EN-EL15 weiterverwendet werden. Einzig die neue USB-C Stromversorgung und Ladung funktioniert nur mit den neuen EN-EL15C Akkus. Deutlich verbessert haben sich aber die nicht sichtbaren Werte der Nikon Z 6II. Wie auch die Nikon Z 7II, hat die Z 6II einen zweiten Bildprozessor bekommen, der die Rechenleistung der Kamera deutlich verbessert. Dadurch wurde beispielsweise die Serienbildleistung deutlich verbessert.

Die neue Generation schafft sehr gute 14 Bilder pro Sekunde mit dem Single Point Autofokus und ist damit auch wieder eine sehr gute Alternative für Sport und Tierfotografen. Natürlich würden wir uns auch in anderen Fokus-Modi diese hohe Bildrate wünschen aber auch so haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt. Dazu kommt, dass der Pufferspeicher für die Serienbilder deutlich schneller arbeitet. So schafft die neue Z 6II 124 Bilder in 12 bit RAW bevor der Speicher voll läuft.

So lassen sich in Kombination mit schnellen Speicherkarten tolle lange Serien fotografieren, ohne einen Moment zu verpassen.

Verbesserter Autofokus in der Nikon Z 6II

Der Autofokus von spiegellosen Systemkameras ist generell eines der Verkaufsargumente, wenn es um die Entscheidung für das richtige Modell zur gewünschten Anwendung geht. Die Nikon Z 6 überzeugt schon in der ersten Generation mit zuverlässigem Fokus und profitierte von der Erfahrung aus den Spiegelreflex-Kameras.

Durch die Integration des zweiten Bildprozessors in der neuen Nikon Z 6II hat sich die Rechenleistung wie erwähnt spürbar verbessert. Davon profitiert natürlich auch der Autofokus. Durch das mehr an Berechnungen und Messungen pro Sekunde erzielt das neue Modell Top-Werte und liefert zuverlässig beeindruckende Ergebnisse. Im Gegensatz zum Vorgänger schafft die Z 6II das Fokussieren nun auch in noch dunkleren Umgebungen. Eine sichere Fokussierung wird bis zu -4,5 EV garantiert, was sich tatsächlich nicht verstecken muss.

Auch der Augen-Autofokus hat sich durch das Mehr an Leistung spürbar verbessert. Die Erkennung von Mensch- oder Tieraugen funktioniert in der aktuellen Generation extrem zuverlässig und erreicht eine beeindruckende Trefferquote. In unserem Vergleich kann die Nikon Z 6II nun auch mit den bisherigen Topmodellen dieser Kategorie ohne Probleme mithalten. Das Kommt vor allem dadurch, dass die Augenerkennung nun auch in anderen Fokus-Modi wie dem Wide AF hinzugefügt wurde.

Dadurch lässt sich der Bereich in welchem die Kamera nach Gesichtern und Augen suchen soll besser begrenzen. Außerdem lässt sich das Umschalten der Erkennungs-Modi nun auch über das Schnellmenü erreichen.

Was ist besser an der neuen Nikon Z6II, was wurde verbessert ?

Mit der ersten Generation der Z 6 hat Nikon bereits einer sehr starke Videofunktion mitgeliefert, diese ist natürlich auch in der Z 6II enthalten und soll zudem durch ein Firmware Update im Februar 2021 noch deutlich verbessert werden. Durch den zweiten Prozessor sind dann 4K UHD Videos möglich mit einer Bildrate von bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Einziges Wehrmutströpfchen ist der damit verbundene Crop auf eine APS-C Sensorgröße.

Der neue Prozessor ermöglicht es zudem nun auch 10 bit HLG HDR Signale an einen externen Rekorder wie den Atomos Shogun zu senden. Damit können auch die neuen Features der High End Monitor und Fernseher unterstützt werden. Wer noch mehr herausholen möchte kann zusätzlich zum Update im Februar noch ein ein weiteres Update separat erwerben, um der Kamera zu ermöglichen 12 bit Signale auszugeben.

Nikon Z6 II Gehäuse
Nikon Z6II

Beim Sucher hat sich auf den ersten Blick nicht viel getan, die Auflösung entspricht weiterhin der, der ersten Generation der Z 6. Nikon gibt jedoch an, den Lag und die Black Out Zeit bei Serienbildern deutlich verringert zu haben. In der Praxis stellt sich der Sucher für uns weiterhin extrem klar und akkurat dar. Genau wie der beeindruckende und hochauflösende LCD Display, werden Farben und Dynamik sehr genau und wunderschön wiedergegeben. Uns gefällt die Z 6II jedenfalls durch die Verbesserungen jetzt noch besser und auch die ersten Rückmeldungen unserer Kunden sind durchweg positiv.

Unser Fazit zur Nikon Z 6II

Die Überarbeitung der Nikon Z 6 erscheint auf den ersten Blick nicht für jeden als ein echter Schritt nach Vorne. Gerade Besitzer der ersten Z 6 sollten sich genau überlegen, ob ein Umstieg tatsächlich nötig ist, da Nikon die erste Generation durch die letzten Updates bereits deutlich verbessert hat. Für Neueinsteiger in das Z-System stellt sich jedoch unserer Meinung nach keiner wirklichen Frage, denn die Nikon Z 6II holt im Vergleich zu der Konkurrenz im ähnlichen Preissegment am meisten aus dem 24 Megapixel Sensor heraus.

Die Implementierung der zwei Prozessoren sorgen für spürbare Verbesserung der Rechenleistung und lassen beispielsweise den Pufferspeicher deutlich schneller frei werden. Gerade im Bereich Autofokus haben wir uns Fortschritte erhofft und Nikon hat mit der Z 6II auch geliefert. Einzig die Canon EOS R6 kann im Vergleich noch mehr herausholen, kostet dafür aber auch erheblich mehr. Die hervorragende Ergonomie von Nikon Kameras und das einfache und intuitive Menü überzeugt uns auch in der zweiten Generation der spiegellosen Vollformat Kamera. Darüber hinaus ist auch die Robustheit ein überzeugendes Argument für die Z 6II.

Der Magnesium-Rahmen ist ein exzellenter Kompromiss aus Stabilität und Leichtigkeit. Zusammen mit der hervorragenden Verarbeitung und den vielfältigen Abdichtungen vermittelt die Z 6II ein Sicherheitsgefühl, das nur von der Panasonic S Serie erreicht wird. Auch wenn die neue Nikon Z 6II keine Welt Neuheiten mitbringt, ist sie der richtige Schritt für Nikon und eine gute Basis für weitere Software-basierte Verbesserungen, wie wir sie auch in der ersten Generation gesehen haben. Uns gefällt die Z 6II jedenfalls hervorragend und wir freuen uns schon darauf demnächst auch das Topmodell, die Nikon Z 7II selber testen zu können.

Unterschied und Vorschau auf die Nikon Z 7II

Noch knapp vor Weihnachten hat uns Nikon auch die die Neuauflage des Topmodels Z 7 versprochen. Ähnlich wie bei der Z 6 handelt es sich auch bei der Z 7II um eine Überarbeitung der ersten Generation, die vor allem durch den zweiten Prozessor eine spürbare Leistungssteigerung erfahren soll. In einem Live Online-Event konnten wir bereits einen ersten Blick auf das neue Flaggschiff von Nikon werfen und sind gespannt ob die beworbenen Verbesserungen auch in der Praxis überzeugen können.  Auf dem Papier hat Nikon ähnlich wie bei der Z 6II in den gleichen Segmenten Verbesserungen vorgenommen.

Was ist neu in der Nikon Z7 II?

Die deutliche Leistungssteigerung mit dem zweiten Prozessor macht sich ähnlich wie bei der Z 6II bemerkbar. Die neue Z 7II kann nun bis zu 10 Bilder pro Sekunde im Serienbildmodus schießen und auch der Pufferspeicher wird deutlich schneller geräumt als vorher. So sind im neuen Topmodell bis zu 73 Bilder in Folge möglich, bevor die Geschwindigkeit einbricht. Zusammen mit einer schnellen SD-Karte oder einer noch schnelleren XQD-Karte sind somit ausgedehnte Serien kein Problem mehr. Natürlich hat die Nikon Z 7II auch zwei Speicherkarten-Slots, genau wie Ihre kleine Schwester auch.

Nikon Z7 II Gehäuse
Nikon Z7 II

Was ist besser an der 2. Generation Nikon Z7II ?

Auch der Autofokus hat durch den zweiten Prozessor einen Schritt nach vorne erfahren. Wie die Z 6II auch, soll die Nikon 7II nun auch in dunkleren Umgebungen zuverlässiger fokussieren. Dies ist unter Berücksichtigung der extrem hohen Auflösung von über 45 Megapixeln sehr wichtig, da jedes Detail abgebildet wird. Der niedrige natürliche ISO 64 hilft dabei unglaublich saubere Ergebnisse zu erzielen und ist einzigartig unter den High End Systemkameras.

Die neue und bessere Videofunktion der Nikon Z 7II

In der neuen Z 7II hat Nikon diesmal keine Abstriche gemacht und die Kamera mit allem ausgestattet, was eine moderne High End Kamera ausmacht. Im Gegensatz zur kleineren Schwester kann die Z 7II von Beginn an 4K Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Das ganze sogar bei einem deutlich geringeren Crop-Faktor von 1,08x gegenüber den 1,5x in der Z 6II. Somit haben nun beide Varianten eine sehr leistungsstarke Videofunktion, wobei Video-Enthusiasten am besten zur Z 6II greifen und das oversampled 4K Video nutzen. Dieses verspricht noch mehr Detailschärfe trotz des größeren Crop-Faktors. Wer sich mehr auf die Fotografie spezialisiert ist mit der Z 7II besser unterwegs und macht bei der Videoqualität nur kaum sichtbare Abstriche. Natürlich verfügen beide Modelle auch über vollwertige Klinkenanschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon, was alle Filmer freuen wird.

Spielt die Nikon Z 7II ganz oben mit, wird sie ein Bestseller ?

Um diese Frage endgültig beantworten zu können bedarf es sicherlich noch einiger Zeit in der Praxis aber wir wollen einmal auf die harten Fakten anschauen und ein kleines Fazit vorab ziehen. Wer ist denn eigentlich die direkte Konkurrenz der Nikon Z 7II? Die Kandidaten in dieser Kategorie lassen sich an einer Hand am Abzählen. Da wäre zum ersten die sicher härteste Konkurrenz aus dem Hause Sony mit der Alpha 7R III und der Alpha 7R IV. Beides sind extrem hochauflösende spiegellose Systemkameras mit einem ganz ähnlichen Profil, wie das der Z 7II.

Dann wären da auch noch die Canon EOS R6 und die Panasonic S1R. Alle vier Konkurrenten glänzen mit überragender Bildqualität und haben jeder für noch weitere Stärken in dem einen oder anderen Bereich. Auffällig ist jedoch sofort, dass die Z 7II unter den neueren Modellen ganz klar die günstigste ist und damit attraktiv für viele Fotografen sein sollte. Nikon hat mit der Z 7II dabei einen ganz klaren Weg eingeschlagen, der der sehr niedrige natürliche ISO von 64 ist einmalig und garantiert einen Dynamikumfang, der nur noch von Sony erreicht wird.

Die Nikon Z Serie besticht weiterhin mit leichtem und modernen Design

Dafür macht man Abstriche im Bereich Stabilisierung und Autofokus. Das Feld ist also breit gestreut und jeder muss seinen persönlichen Vorlieben nach entscheiden welche Kamera die richtige ist. Unserer Erfahrung nach ist die Z 7II gerade für statische Aufnahmen, etwa Landschaftsfotografie oder Produktfotografie besonders gut geeignet. Wer sehr viel Wert auf Video legt, der ist bei Panasonic und Sony besser aufgehoben. Sport- und Wildlife-Fotografen hingegen sind mit der neuesten Canon Kamera wohl am besten ausgestattet. Es zeigt sich also ein sehr ausgeglichenes Feld in dem einzig die favorisierte Anwendung eventuell einen Ausschlag in die eine oder andere Richtung geben kann. Uns hat die Nikon Z 7II jedenfalls bei der ersten Präsentation sehr begeistert und wir freuen uns schon darauf endlich selbst Hand anlegen zu dürfen.

Unser Fazit zu Nikon Z6 II und Z7 II ist folgendes: Die Verbesserungen sind klug gewählt und an den richtigen Stellen vorgenommen worden. Im Gegensatz zu Canon hat man auch davor zurück gescheut zu viel zu versprechen, alle Daten scheinen realistisch und wirken hochklassig. Die Z 7II ist eine ausgereifte High End Kamera, die sich im Feld der anderen Top Vollformat Kameras nicht verstecken muss. Seid gespannt auf die Veröffentlichung der Kamera und schaut sie euch dann gerne auch in unserem Ladengeschäft in Ravensburg an. Wir hoffen euch hat der Vergleich von Nikon Z6 II und Z7 II gefallen! Bis dahin, bleibt gesund und macht tolle Bilder, euer Foto Bantle Team.