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Panasonic S1 Serie im Vergleichstest – Teil 2

7. August 2020
Panasonic S1 Serie - eine Antwort auf den Vollformat-Boom Teil 2

Panasonic S1 Serie – eine Antwort auf den Vollformat-Boom Teil 2

Willkommen zurück auf unserem Foto Bantle Blog. Heute die Panasonic S1 Serie im Test -Beim letzten Mal haben wir angefangen einen Blick in das Panasonic S1 System zu werfen und haben den Anfang mit der kleinsten, der Panasonic S1 gemacht. Diesen Panasonic Vergleichstest der S1 Serie werden wir jetzt mit Teil 2 fortführen. Heute wollen wir uns gemeinsam das Professionelle Modell für alle High-End Fotografen und die, die das Maximum von einer Kamera abverlangen anschauen – die Rede ist natürlich von der Panasonic S1R. Mit ihrem sagenhaften Vollformatsensor ist die S1R der Traum vieler Fotografen und versucht durch technische Raffinesse einen Platz am hart umkämpften Thron der spiegellosen Systemkameras zu erhaschen. Was die Panasonic S1R besonders auszeichnet und warum Sie auf jeden Fall einen Blick Wert ist wenn es darum geht eine High-End Vollformat-Kamera auszusuchen, darum soll es im heutigen Beitrag gehen.

Was sind die Haupt-Ausstattungsmerkmale der Panasonic S1R im Vergleichstest?

Als erstes und wichtiges springt einem beim Betrachten der technischen Daten natürlich der unfassbar hochauflösende 47 Megapixel Vollformat CMOS Sensor in die Augen. Äußerlich teilen sich die S1 und die S1R das gleiche Gehäuse aber unter der Haube schlummert ein echtes Leistungswunder. Wie schon die S1 hat auch die S1R einen 5-achsigen Sensorstabilisator, der bei Bedarf auch mit den Stabilisatoren in den Objektiven zusammenarbeitet. Auch das Fokussystem ist gleich, beide Kameras setzen auf das  DfD System (Depth from Defocus contrast detect autofocus system) und heben sich damit von der breiten Masse der Systemkameras ab.

Und jetzt zum wesentlichen: Panasonic S1 Serie im Test

Das Gehäuse der Panasonic S1R ist vollkommen abgedichtet und vermittelt einen überdurchschnittlich wertigen Eindruck. Mit 5,76 Millionen Pixeln ist der Sucher eine echte Augenweide und lässt alle Kritiker digitaler Sucher vor Neid erblassen. Auch der rückseitige LCD Touchscreen überzeugt mit über 2 Millionen Bildpunkten. Als ob die hohe Auflösung noch nicht genug wäre, hat Panasonic auch der S1R einen High Resolution Multishot Modus spendiert, der im Ergebnis RAW Dateien mit einer Auflösung von bis zu 187 Megapixeln erzeugt, mehr braucht ja nun wirklich niemand.

Zu der Panasonic S1 Serie im Test – Die Kamera verfügt, wie jede vernünftige Profikamera, über zwei Speicherkarten-Slots, einen SD- und einen XQD-Kartenslot. Letzterer ist besonders interessant, wenn man die interne 4K Videofunktion mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde nutzen möchte. Natürlich setzt die Panasonic S1R auch auf das sogenannte L-Mount, das sich Leica, Sigma und nun auch Panasonic teilen – hochwertige Objektive gibt es also allemal. Genaueres dazu zeigen wir euch eventuell in einem zukünftigen Artikel.

Besonderheiten und Vergleich der Panasonic S1R

Wer unseren Beitrag zur Panasonic S1 bereits gelesen hat, der kennt im Wesentlichen alle besonderen Merkmale und Funktionen der Panasonic S1 Kamera, falls nicht schon geschehen empfehlen wir euch also an dieser Stelle den letzten Beitrag zu lesen um euch einen guten Überblick zu verschaffen. Was die S1R nun im Wesentlichen von der S1 abhebt ist der super hochauflösende Bildsensor. Mit seinen 47 Megapixeln spielt er in der gleichen Liga wie Sony´s Alpha 7R III und Nikon´s Z7. Dabei verwendet Panasonic aber anders als die Konkurrenz keinen rückwärtig belichteten Sensor, den sogenannten BSI-Sensor. Stattdessen setzt Panasonic auf einen herkömmlichen CMOS Sensor, der speziell beschichtet wurde, um Flaring und Ghosting zu minimieren. Zusätzlich hat man auf einen Tiefpassfilter verzichtet, um die Detailschärfe zu maximieren und so immer die beste Bildqualität gewährleisten zu können.

Die Panasonic S1 Kamera Serie im Vergleichstest.

Dieser Aufbau ist zwar nicht das neuste auf dem Markt aber Panasonic verknüpft das Design mit der Ultra leistungsstarken Dual Gain Read-Out Technik, bei der jeder Pixel parallel zwei Mal ausgelesen wird um sowohl das Maximum an Dynamikumfang zu Gewährleistung und gleichzeitig eine besonders rauscharme Abbildung bei hohen ISO-Werten zu realisieren. Das Ganze wird dann durch die neueste Generation an Panasonic Bildprozessoren geschickt, um die hohen Datenmengen effizient verarbeiten zu können. Was Serienbilder angeht hat auch die Panasonic S1R einen Trick im Ärmel. Im Normalbetrieb schafft die Kamera durchschnittliche 6 Bilder pro Sekunde bei kontinuierlichem Autofokus, schaltet man jedoch um in den 6K oder 4K Serienbildmodus sind bis zu 30 Bilder pro Sekunde möglich. Die Auflösung der Bilder reduziert sich zwar auf 18 beziehungsweise 8 Megapixel, dafür entgeht einem kein Moment mehr.

Panasonic S1 Serie im Vergleich zur Konkurrenz von Sony und Nikon

Die Panasonic S1 Serie sollte man sich auch im Vergleichstest zu der Konkurrent anschauen. Wer mit dem Gedanken spielt sich eine High-End spiegellose Systemkamera zuzulegen, der kommt nicht darum herum auch die Modelle von Sony und Nikon unter die Lupe zu nehmen. Damit Ihr euch einen schnellen Überblick machen könnt, haben wir euch ein paar der wichtigsten Merkmale einmal gegenübergestellt.

  Panasonic S1R Nikon Z7 Sony Alpha 7R III
UVP 3499€ 3099€ 2799€
Auflösung 47,3 MP 45,7 MP 42,4 MP
Sensortechnik CMOS BSI-CMOS BSI-CMOS
Autofokus DfD Kontrast AF Phase Detect AF Phase Detect AF
Stabilisator IBIS + OIS IBIS IBIS
Serienbild 6 FPS 5,5 FPS 10 FPS
High-Res-Mode ja nein ja (softwaregestützt)
Sucher 5,76 Mio / 0,78x 3,68 Mio / 0,8x 3,68 Mio / 0,78x
LCD Screen 2,1 Mio 2,1 Mio 1,44 Mio
Schulterdisplay ja (LCD) ja (OLED) nein
Tastenbeleuchtung ja nein nein
Videoaufnahme max 4K 60p max 4K 30p max 4K 30p
Log Profile nein 10-bit N-Log S-Log 2/3/HLG 8-bit
Speicherkarten 1 XQD + 1 SD 1 XQD 2 SD
Batteriekapazität (CIPA) max 380 Bilder max 400 Bilder max 650 Bilder
USB-Laden ja ja ja
Zyklus Verschluss 400-tausend Ausl. 200-tausend Ausl. 500-tausend Ausl.
Maße 149x110x97mm 134x101x68 127x96x74
Gewicht 1016 Gramm 675 Gramm 657 Gramm

Maximale Bildqualität mit der Panasonic S1R im Vegleichstest

Wie auch alle anderen super hochauflösenden spiegellosen Systemkameras überzeugt die Panasonic S1R vor allem im Bereich Abbildungsleistung. Der Sensor ist Gerüchten zufolge dem der Leica Q2 sehr ähnlich und liefert daher in der Praxis überdurchschnittlich ab. Besonders auffällig ist, wie bei der S1 bereits erwähnt, die großartige Farbwiedergabe im RAW und im JPEG Format. Details werden gut abgebildet und auch schwierige Lichtsituationen werden von der potenten Sensortechnik zuverlässig und qualitativ hochwertig festgehalten.

Einzig im Bereich Dynamikumfang muss sich die S1R der Konkurrenz ergeben, die mit den BSI Sensoren gut eine Blendenstufe Mehr Dynamik herausholen können. Hier sollte der Fotograf daher genauer hinschauen, wenn es darum geht die Dynamik in einem Foto zu beurteilen, um korrekt zu belichten. Ganz besonders hat uns der High-Resolution-Modus gefallen. Die Bilder mit über 180 Megapixeln strotzen nur so vor Details und machen das Erkunden im Bild zu einer wahren Freude. Kaum eine andere Kamera liefert vergleichbare Ergebnisse. Solche hochauflösenden Bilder sind sonst nur bei Mittelformatkameras zu finden.

Unser Fazit im Vergleichstest zur Panasonic S1R

Die S1R ist in fast allen Belangen eine kompromisslose Profikamera, die keine Abstriche macht und den Fotografen bei korrekter Bedienung mit unfassbaren Ergebnissen belohnt. Gerade Landschaftsfotografen oder Architekturfotografen werden durch den High-Res-Modus Bilder machen können, die keine Wünsche offenlassen. Wie schon bei der Panasonic S1 ist auch bei der S1R die Haptik etwas ganz Besonderes. Jeder Knopf und jedes Rad vermittelt ein wohliges Gefühl der Sicherheit und gibt gutes Feedback zu den getätigten Einstellungen. Von allen spiegellosen Vollformatkameras vermittelt die S1 Serie von Panasonic das beste Gefühl, wenn es um Wetterfestigkeit und Robustheit geht.

Auch große Hände können die Kamera bequem bedienen und jeden Knopf komfortabel erreichen. Der Schulterdisplay ist eine willkommene Ergänzung und ermöglicht die Kontrolle der Einstellungen auf einen schnellen Blick, selbst in vertrackten Positionen. Besonders gut haben uns die beleuchteten Tasten gefallen, die die Bedienung der Kamera in der Dunkelheit ungemein vereinfachen. Die Kombination aus leistungsstarkem Sensor und den wahnsinnig guten L-Mount Objektiven liefert Ergebnisse, die jeden begeistern. Aus eigener Erfahrung sei an dieser Stelle jedoch auch gesagt, dass für die Verarbeitung der riesigen Datenmengen auch ein sehr potenter Computer von Nöten ist. Dies gilt sowohl für die RAW Fotos als auch für die 4K Videos mit maximaler Datenmenge.

Unser Fazit

Unser Fazit der Panasonic S1 Serie im Vergleichstest ist folgendes: Die Panasonic S1R ist zwar ein wenig kostenintensiver als die vergleichbaren Modelle der Konkurrenz, überzeugt aber dafür mit kamerainternen Zusatzfunktionen und Verarbeitung auf einem Niveau, welches deutlich über dem der Konkurrenz liegt. Einziger Wermutstropfen ist das Autofokussystem, welches unter gleichen Bedingungen bei Sony und Nikon etwas besser performt. Berücksichtigen wir die Zielgruppe der S1R, fällt dieser Punkt jedoch nicht wirklich ins Gewicht. Stille Motive werden zuverlässig abgebildet und der Dynamikumfang reicht selbst für herausfordernde Lichtsituationen aus. Uns haben die Bilder voll und ganz überzeugt und die Bedienung setzt Maßstäbe.

Die Integration des Touchscreens ist bei Panasonic schon seit mehreren Generationen wegweisend und hängt die Konkurrenz deutlich ab. Gerade Sony könnte sich hier noch das ein oder andere Feature abschauen. Gerade Landschafts- und Naturfotografen machen mit der Panasonic S1R garantiert nichts falsch, wir haben uns auf jeden Fall direkt in das Topmodell verliebt. Im nächsten Teil der Serie wollen wir uns dann der letzten Kamera der S1 Serie widmen, der S1H. Was dieses Modell besonders macht und von den übrigen Kameras abhebt beleuchten wir dabei genau und vergleichen die Leistung mit ähnlichen spiegellosen DSLM Kameras. Bis dahin wünschen wir euch gute Bilder, euer Foto Bantle Team.