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Kameraausrüstung für Einsteiger – Was brauchst du wirklich?

9. März 2023
Kameraausrüstung welche

Wer gerade erst mit dem Fotografieren anfängt, kann schnell überfordert sein. Es gibt unzählige verschiedene Kameras und Objektive in allen Preissegmenten und etliches Zubehör. Was aber brauchen angehende Fotoenthusiastinnen und Fotoenthusiasten?

Wer mit dem Fotografieren anfängt, braucht zunächst eine Kamera, ein oder mehrere Objektive, eine Tasche für die Ausrüstung sowie Bildbearbeitungs-Software und einen guten Monitor. Auch Objektivfilter und ein Stativ können für verschiedene Arten der Fotografie wichtig sein.

Dieser Artikel befasst sich mit der grundlegenden Kameraausrüstung, die du zum Fotografieren brauchst, mit einigen Empfehlungen und Tipps dazu. Damit du für den Anfang alles hast, was du brauchst, ohne zu viel Geld auszugeben.

Die richtige Kamera – Was passt am besten zu dir?

Damit fängt natürlich alles an: Die richtige Kamera für dich. Eine gute Kamera ist wie eine Verlängerung deines Arms. Sie sollte mühelos zu bedienen sein und es dir so einfach wie möglich machen, das Foto, das du dir vorgestellt hast, aufzunehmen. Aber welche Sorte Kamera passt zu dir und worauf musst du achten?

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Spiegelreflex oder spiegellos – Was ist der Unterschied?

Viele Fotografinnen und Fotografen beginnen gern mit einer digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR-Kamera) oder einer spiegellosen Kamera der Einstiegsklasse. Beide sind eine gute Wahl und die Entscheidung ein bisschen eine Geschmackssache.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Kameratypen besteht darin, dass DSLR-Kameras über einen internen Spiegel verfügen, der das Licht direkt vom Objektiv in einen optischen Sucher reflektiert, so dass du genau sehen kannst, was das Objektiv sieht.

Spiegellose Kameras verfügen nicht über diese mechanische Konstruktion, wodurch sie kleiner und leichter sind. Der Marktpreis einer brandneuen DSLR- oder spiegellosen Kamera der Einstiegsklasse liegt in der Regel zwischen 300 und 700 Euro, Objektive und Zubehör nicht mitgerechnet.

Gute Einsteiger-Kameras müssen nicht teuer sein

Gute Einsteiger-DSLRs sind beispielsweise die Canon EOS 250D oder die Nikon D5600. Lass dich von dem Begriff „Einsteigermodell“ nicht täuschen. Es handelt sich um hervorragende Kameras, die wir sowohl Anfängerinnen und Anfängern als auch fortgeschrittenen Fotografinnen und Fotografen Freude bereiten.

Bei den spiegellosen Kameras hast du sogar noch mehr Auswahl, darunter beliebte Kameras von Canon, Nikon, Leica, Fuji, Olympus und Panasonic.

Wenn diese Kameras dein Budget übersteigen, kannst du durch den Kauf eines etwas älteren Modells aus der gleichen Produktreihe – z. B. einer älteren Canon EOS – erhebliche Preisnachlässe erzielen. Du kannst natürlich auch gebrauchte Kameras kaufen.

Dabei ist es empfehlenswert, gebrauchte Geräte nicht privat, sondern von Läden und Online-Stores zu kaufen, die auf Second-Hand-Ware spezialisiert sind. Diese überprüfen das Gerät vorab auf seine Funktionstüchtigkeit, reparieren sie gegebenenfalls und geben meistens sogar eine Garantie mit raus.

Alle diese Kameras sind sehr leistungsfähig. Recherchiere, entscheide dich für eine und zerbrich dir nicht zu lange den Kopf über die Entscheidung, denn alle heute auf dem Markt erhältlichen Modelle sind ziemlich gut.

Oder nimm doch einfach, was du schon hast

Und schließlich spricht nichts dagegen, die Kamera zu verwenden, die du bereits hast, selbst wenn es sich um eine Smartphone-Kamera oder einen klassischen Fotoapparat handelt.

Du kannst mit jeder Ausrüstung hervorragende Fotos machen, solange du ihre Grenzen kennst. Es ist immer Zeit, weiter aufzurüsten, und es lohnt sich nicht, jetzt einen Kauf zu überstürzen, wenn du noch nicht die richtige Kamera gefunden hast.

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Was für ein Objektiv brauchst du?

Neben der Kamera ist das Objektiv der wichtigste Ausrüstungsgegenstand für die Fotografie. In gewisser Hinsicht sind Objektive sogar noch wichtiger als die Kamera selbst, denn das Objektiv bündelt das Licht, damit es den Kamerasensor erreicht.

Bei bestimmten Kameras kannst du die Objektive austauschen. Alle oben genannten DSLRs und spiegellosen Kameras sind solche „Kameras mit Wechselobjektiv“. Man kann mit ein und derselben Kamera ein Porträtobjektiv gegen ein großes, teures Sportobjektiv austauschen. Das ist ein großer Vorteil, der dein System für verschiedene Arten der Fotografie viel flexibler macht.

Welches Objektiv solltest du kaufen? Manche Fotografinnen und Fotografen, gerade wenn sie noch am Anfang ihres neuen Hobbys stehen, verwenden Kit-Objektive, die mit vielen Kameras mitgeliefert werden. Andere kaufen ihre Kameras und Objektive separat.

Verschiedene Objektive für verschiedene Situationen

In jedem Fall musst du am Ende ein Objektiv kaufen, so oder so. Es gibt zwei oder drei unterschiedliche Objektive, die für den Anfang empfehlenswert sind. In der Reihenfolge vom Wichtigsten zum Unwichtigsten solltest du folgende Objektive kaufen:

  • Ein Kit-Objektiv mit Zoomfunktion: Objektive mit 14-42 mm, 16-50 mm, 18-50 mm, 18-55 mm oder 18-105 mm sind preisgünstig und bieten eine große Vielseitigkeit. Sie geben dir eine gute Vorstellung davon, welche Spezialobjektive du in Zukunft brauchen könntest. Außerdem sind sie von höherer Qualität, als ihnen manchmal nachgesagt wird.
  • Ein Festbrennweiten-Objektiv: Eine Objektiv ohne Zoomfunktion, bspw. ein 25 mm f/1,8, ein 35 mm f/1,8 oder ein 50 mm f/1,8, eignet sich besonders gut für Porträts und Personenfotos mit einem „flachen Fokus”, also unscharfem Hintergrund.
  • Ein Telezoom-Objektiv: Ein Tele-Objektiv, bspw. ein 55-200 mm kann weit entfernte Objekte in Landschaften und urbanen Szenen fotografieren. Das ist allerdings eine Eigenschaft, die die wenigsten Foto-Aspirantinnen und -Aspiranten gleich anfangs brauchen werden.

Was bedeuten die Zahlen auf dem Objektiv?

Jedes Objektiv hat eine Millimeterzahl, bspw. 50 mm. Diese Zahl wird als Brennweite bezeichnet. Sie gibt einfach an, wie weit ein Objektiv „herangezoomt“ ist, d. h. wie eng der Winkel ist, den es einfängt.

  • Objektive mit einer höheren Zahl von 85 oder mehr werden als Teleobjektive bezeichnet, die wie Teleskope wirken und Dinge in der Ferne vergrößern. 
  • Objektive mit einer niedrigeren Zahl von 28 oder weniger gelten als Weitwinkelobjektive, die einen viel breiteren Blickwinkel bieten.
  • Alles, was dazwischen liegt, wie ein 50 mm Objektiv, sind sogenannte Normalbrennweiten

Zoom oder Festbrennweite – Was ist der Unterschied?

Es gibt auch einen wichtigen Unterschied zwischen Zoomobjektiven und Festbrennweiten:

  • Zoomobjektive decken mehrere Brennweiten ab. Man kann rein- und rauszoomen.
  • Festbrennweiten können überhaupt nicht gezoomt werden – sie sind auf eine einzige Brennweite festgelegt.

Das Zoomen ist eine großartige Funktion, aber auch Festbrennweiten sind eine hervorragende Wahl. Sie haben in der Regel mehrere Vorteile, wie z. B. Gewicht, Preis, Schärfe, Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen und Verbesserungen beim „flachen Fokus“. 

Ein Beispiel für ein (hervorragendes) Zoomobjektiv ist das Nikon 24-120mm f/4 Objektiv. Dass es sich um ein Zoomobjektiv handelt, ist leicht daran zu erkennen, dass es eine Spannweite von Millimetern im Namen hat, 24 bis 120. Diese steht für den weitesten Winkel und stärksten Vergrößerungsfaktor, den das Objektiv bieten kann. Das Nikon-Objektiv 24-120 mm f/4 hat zum Beispiel einen 5-fach-Zoom, denn 24 x 5 = 120.

Ein Beispiel für ein Festbrennweiten-Objektiv ist das Nikon 50mm f/1.8 Objektiv. Hier ist nur eine Milimeterzahl angegeben, für den immer gleichen Brennweitenbereich des Objektivs.

Viele Objektive für viele Einsatzbereiche

Für jede Art zu fotografieren gibt es das richtige Objektiv. Alle Fotografinnen und Fotografen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen an ihre Objektive. Es gibt kein Patentrezept und deshalb haben die Hersteller Hunderte von Objektiven auf dem Markt. 

Dennoch sollte die oben beschriebene Grundausstattung ein guter Ausgangspunkt sein. Wenn du dann mehr Erfahrung hast und weißt, wie und was du fotografieren möchtest, kannst du speziellere Objektive, die zu deinen Interessen passen, nachrüsten.

Kameratasche – Praktisch und komfortabel

Im Gegensatz zu Kameras oder Objektiven sind Kamerataschen einfach auszuwählen. Die Wahl einer guten Tasche ist meist eine Frage des gesunden Menschenverstands – wenn eine Tasche bequem ist und gut zu deiner Ausrüstung passt, hast du deine Tasche gefunden.

Dennoch solltest du von Anfang an eine gute Tasche auswählen. Du wirst sie noch eine ganze Weile benutzen und möchtest sicherlich, dass deine Fotoausrüstung gut und vor allem sicher aufbewahrt ist. Die ideale Tasche ist abhängig von der Art der Fotografie, die du gerne machst:

  • Landschaftsfotografinnen und Landschaftsfotografen werden in erster Linie einen Kamerarucksack benötigen, da sie lange Strecken zurücklegen und viel Ausrüstung mit sich führen müssen.
  • Straßen- und Urlaubsfotografinnen und -fotografen werden wahrscheinlich eine kleine, kompakte Tasche oder Umhängetasche bevorzugen, da sie schnell zu erreichen ist und sich gut für kleinere Kameraausrüstungen eignet.
  • Bei Hochzeitsfotografie gibt es Unterschiede, aber die meisten wollen einen Kamerarucksack oder einen Fotokoffer, um viel Ausrüstung zur Hochzeit mitzunehmen. Möglicherweise benötigen sie zusätzlich eine Umhängetasche, damit sie sich beim Fotografieren frei bewegen können.
  • Studiofotografinnen und -fotografen brauchen vielleicht nicht einmal eine Tasche, wenn sie das Studio nie verlassen, obwohl manche einen Rollkoffer kaufen, um ihre Ausrüstung im Auto oder Flugzeug zu transportieren.

Es gibt Tausende von Möglichkeiten für Kamerataschen. Hauptsache sie ist groß genug und bequem für dich. Denk in diesem Zusammenhang auch an einen guten Kameragurt. Wenn du deine Kamera über längere Zeit mit dir herumträgst, ist der mitgelieferte Gurt wahrscheinlich nicht sehr bequem. Große, gepolsterte Trageriemen gibt es von vielen Herstellern.

Speicherkarte – Genug Platz für deine Aufnahmen

Das nächste Element ist eine Speicherkarte. Auf Speicherkarten kannst du Fotos speichern und sie von deiner Kamera auf deinen Computer übertragen. Sie sind für jede Fotografin und  jeden Fotografen ein unverzichtbarer Bestandteil der Ausrüstung. Einige Kameras werden sogar mit einer Speicherkarte ausgeliefert.

Kapazität – mehr ist besser

Das erste, worauf du beim Kauf einer guten Speicherkarte achten solltest, ist die Speicherkapazität. Du brauchst eine Karte, die viele Fotos aufnehmen kann – idealerweise weit über 1000 Fotos von deiner Kamera, wenn nicht mehr.

Kaufe eine Speicherkarte mit mindestens 16 Gigabyte, idealerweise 32 GB, 64 GB und so weiter. Das ist besonders wichtig für die Wildlife-, Sport- und Reisefotografie, wo du sehr viele Fotos machen wirst.

Geschwindigkeit – schneller ist besser

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Geschwindigkeit. Schnelle Speicherkarten haben mehrere Vorteile, und einer der größten ist, dass sie die Zeit, die deine Kamera mit dem „Buffern“, also dem Verarbeiten der gerade aufgenommenen Fotos, verbringt, minimieren. 

Das spart vor Ort Zeit, und es erlaubt dir, problemlos längere Serienaufnahmen zu machen. Eine schnelle Karte ist besonders für Natur- und Sportfotografen sowie für Videoaufnahmen wichtig.

Gute Speicherkarten sind leicht zu finden

Speicherkarten sind im Vergleich zu fast allen anderen Kameraausrüstungsteilen billig und in der heutigen Welt gibt es wirklich keinen Grund, eine schlechte Karte zu kaufen. Eine Karte, die wir sehr empfehlen, ist die SanDisk Extreme Pro SDXC UHS-I mit 64 GB, da sie schnell und zuverlässig ist.

Stativ – Für lange Belichtungen

Stative sind für viele Fotografinnen und Fotografen unglaublich wertvoll, obwohl ihre Bedeutung davon abhängt, wie du fotografierst. Wer sich für Landschaftsfotografie interessiert, für den ist ein Stativ unerlässlich, um lange Belichtungen vornehmen zu können. Porträtfotografie, Hochzeitsfotografie oder Street-Fotografie bedarf nicht so oft einnes Stativs.

Welches Stativ brauchst du? Alle Stative sind irgendwie Kompromisse. Ein großes Stativ ist stabil, aber schwer, ein kleines Stativ ist handlich, aber manchmal einfach zu wenig. Ich warne auch ausdrücklich vor Billigkäufen. Ein Stativ aus Plastik wird eventuell irgendwann umfallen oder brechen und schlimmstenfalls gehen Kamera und Objektiv gleich mit kaputt.

Ein mäßig leichtes Aluminiumstativ ist in der unteren Preisklasse eine gute Wahl. Die beliebteste Marke in dieser Preisklasse ist Manfrotto.

Wenn du später entscheidest, dass du ein besseres Stativ brauchst, kannst du direkt zu einem hochwertigen Kohlefaserstativ greifen. Kaufe kein Stativ in der Mitte, da es keine ausreichende Verbesserung darstellt und du am Ende sowieso das teurere Stativ kaufen wirst.

Wenn du dein Stativ schrittweise aufrüstest, verlierst du auf dem Weg dorthin eine Menge Geld. 

Die beiden führenden Stativmarken für Qualitätsstative im gehobenen Preissegment ist Gitzo.

Der Stativkopf

Außerdem benötigst du einen Stativkopf. Möglicherweise ist er im Lieferumfang deines Stativs enthalten, vielleicht musst du ihn aber auch separat kaufen. Stativköpfe sind wichtig, denn mit ihnen kannst du deine Kamera bewegen, um Fotos zu machen.

Wenn dein Stativ nicht mit einem Kopf ausgestattet ist, empfehlen wir dir, einen Kugelkopf statt eines Neigekopfes zu kaufen, da dieser kleiner und genauso stabil ist. Neigeköpfe eignen sich gut für Videoaufnahmen, sind aber in der Regel für Fotos nicht erforderlich.

Beliebte Marken zu diesem Preis sind Manfrotto, Vanguard, Benro und Sirui. Auch das ist nur ein kleiner Ausschnitt – der Markt ist sehr überfüllt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen sind nicht sehr groß, vor allem im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Suche nach einem Gerät mit dem richtigen Gewicht, der richtigen Länge und der richtigen maximalen Höhe und achte darauf, dass die Bewertungen positiv ausfallen. Dann dürfte es klappen.

Filter – Brillen für dein Objektiv

Filter werden direkt vor dem Objektiv (oder seltener hinter dem Objektiv) angebracht und verändern das Licht, das die Kamera einfängt. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Fotografie, auch wenn du vielleicht nicht so viele Filter brauchst, wie du denkst. 

Es gibt vier Haupttypen von Filtern, die in der Digitalfotografie von Bedeutung sind. Welche du tatsächlich brauchst, hängt von deinen Fotovorlieben und deinem Stil ab:

  • UV-Filter sind transparente Filter, die dein Objektiv schützen. Gute UV-Filter sind teurer, aber schlechte Filter können die Qualität deiner Fotos erheblich beeinträchtigen. Ich persönlich verwende einen UV-Filter nur unter den extremen Bedingungen, aber andere Fotografinnen und Fotografen verwenden sie ständig. UV-Filter werden auch Klar-, Klarsicht- oder Haze-Filter genannt.
  • Polfilter sind für viele Fotografinnen und Fotografen unerlässlich. Diese Filter verdunkeln den blauen Himmel und vermindern bestimmte Reflexionen von spiegelnden Flächen in einem Bild. Wenn du Pflanzen oder Wasser fotografierst, sind Polarisationsfilter sehr nützlich und sehr empfehlenswert.
  • Neutraldichtefilter oder kurz ND-Filter reduzieren die Gesamtlichtmenge, die auf den Kamerasensor trifft – sie sind im Grunde nur abgedunkelte Glasstücke, ähnlich einer Sonnenbrille. Du solltest sie verwenden, wenn du zusätzliche Bewegungsunschärfe in deinen Fotos haben möchtest, z. B. um Wasserfälle zu glätten, oder wenn du versuchst, in hellen Umgebungen mit Blitz zu fotografieren. ND-Filter werden auch als Graufilter bezeichnet.
  • Neutraldichte-Verlaufsfilter haben einen sanften Übergang von dunkel zu hell. Dies ist nützlich, wenn du einen Teil deines Fotos selektiv abdunkeln möchtest, etwa einen hellen blauen Himmel über einem dunkleren Vordergrund. ND-Verlaufsfilter werden auch Grauverlaufsfilter genannt.
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Günstig kaufen ist doppelt kaufen

Es ist nicht verkehrt, mit der Investition in Filter zu warten, bis du bereit bist, eine höherwertige Option zu kaufen. Das liegt ganz einfach daran, dass ein schlechter Filter die Bildqualität jedes Fotos, das du machst, beeinträchtigt. Die Bildschärfe nimmt ab und die Farbechtheit wird negativ beeinflusst.

Der wichtigste Filter ist ein Polfilter, zumindest für die meiste Fotografie. Er hat eine enorme Wirkung auf deine Fotos, die sich in der Nachbearbeitung nicht so einfach herstellen lässt. Je nach Arbeitsgebiet eignen sich jedoch auch andere Filter.

Zu den bekanntesten Marken gehören Hoya und B+W. Es gibt auch andere Spezialmarken und viele billige 5-Dollar-Plastikoptionen. Einige Fotografinnen und Fotografen haben – oft recht starke – Präferenzen zwischen den wichtigsten Marken, aber grundsätzlich gilt: Du bekommst das, wofür du bezahlst.

Blitz – mehr Licht im Dunkeln

Für viele Arten der Fotografie ist ein Blitzgerät unverzichtbar. Ein Blitz ist wichtig, wenn du Menschen in dunkler Umgebung fotografieren oder das Licht, das auf dein Motiv fällt, formen und gestalten willst. Er ist auch ein gutes Mittel, um dunkle Schatten aufzuhellen, sogar am Tag.

Viele Kameras haben bereits Aufklappblitze, aber man kann auch separate, stärkere Blitze gegen einen Aufpreis kaufen. Manche Fotografie, wie Landschafts- oder Architekturfotografie, kommt vielleicht ganz ohne Blitz aus. Für andere Stile, wie bspw. Porträtfotografie, könnte er unverzichtbar sein.

Wenn du dich für fortgeschrittene Blitzfotografie interessierst, solltest du dir einen Blitz zulegen, der nicht an der Kamera befestigt werden muss. Andernfalls brauchst du für den Anfang vielleicht nur einen Blitz, der sich auf- und zuklappen lässt, oder sogar einen Aufklappblitz, der bereits in deiner Kamera eingebaut ist.

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Extra-Batterien für extra Power

Wenn du eine Kamera kaufst, wird sie mit einem Akku und einem Ladegerät geliefert. Doch das reicht vielleicht nicht aus. Wer lange unterwegs ist, etwa auf Wanderungen oder aber lange Shooting-Tage hat, der kommt besser mit sechs Akkus und drei Ladegeräten aus. Auch kalte Umgebungen beeinflussen die Akkuleistung, was ebenfalls auf Wanderungen ein Thema sein kann.

Es ist immer schade, ein gutes Foto zu verlieren, weil der Akku leer ist, egal aus welchem Grund. Leg dir also mindestens einen Ersatzakku zu – und mehr, wenn dir zwei nicht ausreichen.

Akkus von Drittanbietern – Lohnt sich das?

Manche Leute fragen sich, ob sie Akkus von Drittanbietern kaufen können, um eventuell Geld zu sparen. Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Es gibt so viele Optionen von Drittanbietern, dass es unmöglich ist, das zu verallgemeinern.

Im Zweifelsfall ist es wahrscheinlicher, dass der Akku des Originalherstellers die beste Leistung erbringt, aber es gibt auch viele Fotografinnen und Fotografen, die Akkus von Drittanbietern kaufen, ohne dass es Probleme mit der Lebensdauer des Akkus oder mit Fehlfunktionen gibt. In diesem Fall ist es wichtig, die Testberichte zu lesen.

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Nachbearbeitungssoftware – Hol das Beste aus deinen Bilder raus

Um deine Fotos zu bearbeiten, brauchst du eine Art Nachbearbeitungssoftware. Die meisten  Fotografinnen und Fotografen werden ihre Fotos nachbearbeiten, oft sogar erheblich. Die kostenlose Software, die mit deiner Kamera oder mit dem Rechner geliefert wird, hat jedoch möglicherweise nicht genügend Funktionen.

Welche Software solltest du also kaufen? Es gibt keine allgemeingültige Antwort, da es wieder einmal auf deine Ansprüche und Vorhaben ankommt. Ein Klassiker ist selbstverständlich Adobe Photoshop.

Dabei handelt es sich zwar um ein robustes Bearbeitungsprogramm, aber es richtet sich an Grafikdesigner und Digitalkünstler ebenso wie an Fotografinnen und Fotografen. Für konzeptionelle Fotografie und stark retuschierte Werbung/ kommerzielle Arbeiten ist Photoshop ein Muss. Aber für viele  Fotografinnen und Fotografen ist es ein Overkill.

Welche Software du dir tatsächlich zulegen solltest, ist eine offene Frage. Eine Möglichkeit ist, bei Adobe zu bleiben und Lightroom zu kaufen, ein spezielles Bearbeitungsprogramm für  Fotografinnen und Fotografen. Lightroom ist bei Adobe im monatlichen Abo erhältlich und in diesem Preis ist auch Photoshop enthalten, was ein solides Angebot für ein professionelles Paket ist.

Viele  Fotografinnen und Fotografen versuchen jedoch, solche Abo-Modelle zu vermeiden, vor allem wenn es die einzige Option ist, die von einem Unternehmen wie Adobe angeboten wird.

Alternativen zu Adobe Photoshop

Wenn nicht Lightroom, was bleibt dann noch übrig? Jenseits von Adobe wird das Spielfeld ein wenig unübersichtlich. Wenn du nach einer Photoshop-Alternative suchst, gibt es eine ausgezeichnete und preiswerte Software namens Affinity Photo – aber keine einzige Option ist ideal, um Lightroom für deine „alltäglichen Bearbeitungsanforderungen“ zu ersetzen.

Hier sind, in keiner bestimmten Reihenfolge, einige der beliebtesten Optionen:

  • ACDSee Ultimate
  • Alien Skin Exposure
  • RawTherapee
  • Capture One
  • DxO PhotoLab
  • ON1 Photo RAW
  • Corel AfterShot Pro
  • Foto-Ninja

All dies sind anerkannte, professionelle Produkte, mit denen du nichts falsch machen kannst. Wichtig ist, dass du nach Möglichkeit bei der Software deiner Wahl bleibst, da du sie im Laufe der Zeit gründlich erlernen kannst. Auf diese Weise bist du damit vertraut, wie du dein Foto so gestalten kannst, wie du es dir vorstellst.

Monitor – Damit du besser sehen kannst

Es ist wichtig, dass die Farben, die du auf deinem Computermonitor siehst, tatsächlich die Farben widerspiegeln, die du mit deiner Kamera aufgenommen hast, zumindest in groben Zügen. Andernfalls sind die Bearbeitungen, die du an einem Foto vornimmst, von Grund auf fehlerhaft.

Das Problem ist, dass die meisten Monitore von vornherein große mit Farbechtheit, Kontrast und Sättigung haben. Es ist wichtig, dass du einen Monitor mit IPS-Panel (In-Plane-Switching) kaufst und mindestens einen 8-Bit-Monitor, besser einen 10-Bit-Monitor oder mehr mit großem Farbraum.

Auf diese Weise kann dein Monitor das größte Farbspektrum darstellen und dir die beste Farbwiedergabe bieten. Doch Achtung: Gute Monitore können teuer sein, die Investition ist allerdings für den Umgang mit deinen Aufnahmen absolut notwendig.

Nicht vergessen, den Monitor zu kalibrieren!

Danach musst du deinen Monitor noch kalibrieren. Dafür gibt es externe Geräte, die teuer in der Anschaffung sind, aber eigentlich auch nur für Profi-Fotografinnen und -fotografen gedacht sind.

Du, als interessierter Anfänger, kannst auch mit deinen Monitoreinstellungen und heruntergeladenen Testbildern eine gute Einstellung für deinen Monitor finden. Tutorials dafür gibt es reichlich.

Reingung – Eine saubere Linse ist eine glückliche Linse

Die Reinigung deiner Kamera ist elementarer Bestandteil des Fotoalltags. Um deine Kamera, Objektive, Filter und andere Ausrüstung zu pflegen, brauchst du ein Reinigungsset

Dazu gehören Mikrofasertücher und Reinigungsspray für deine Objektive sowie eine Möglichkeit, den Kamerasensor zu reinigen, wenn er verschmutzt ist. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, darunter Nassreinigungslösungen und Trockenreinigungsprodukte wie Sensorbürsten.

Sonstiges Zubehör

Neben einem Reinigungsset ist möglicherweise auch diverses anderes Zubehör wie: 

Der Markt für Fotozubehör ist riesig. Wir empfehlen dir, mit dem Kauf speziellerer Ausrüstung zu warten, bis du eine genaue Vorstellung davon hast, welches Genre der Fotografie du verfolgen möchtest. Du möchtest zum Beispiel keine hochwertigen Studioleuchten kaufen, nur um dann festzustellen, dass du lieber Landschaften als Porträts fotografierst.

Wichtig: Verzettel dich anfangs nicht im Zubehör. Beginne mit der Grundausstattung deiner Kamera und deines Objektivs und schau, in welche Richtung sich deine Fotografie danach entwickelt. Kaufe nur bei Bedarf weiteres Zubehör.

Warnung: Vorsicht bei Bundle-Angeboten

Zum Abschluss dieses Leitfadens zur Kameraausrüstung noch eine kurze Warnung: Sei vorsichtig beim Kauf deiner Kamera bei All-in-One-Paketen, so verlockend sie auch sein mögen.

Auf vielen Websites, Shops und auch in Technik-Geschäften findest du Sets, die viele der bisher besprochenen Artikel enthalten. Diese Pakete können unter anderem eine Kamera, Objektive, eine Umhängetasche, Filter, Reinigungszubehör, ein Stativ, Speicherkarten und zusätzliche Batterien enthalten. 

Bei dem zusätzlichen Zubehör handelt es sich dabei fast immer um billigen, minderwertigen Nippes. Schon viele Fotografinnen und Fotografen haben ihr Geld für diese Bundles zum Fenster hinausgeworfen, nur um später fast alle Artikel von einem höherwertigen Hersteller neu zu kaufen.

So verlockend solche Kits auch erscheinen mögen, für angehende Fotografinnen und Fotografen sind sie einfach eine schlechte Investition. Einige Pakete sind gut, aber die weitaus meisten sind ihren Preis einfach nicht wert.

Fazit – Eine Kamera, eine Linse und los geht’s!

Die Wahl der richtigen Kameraausrüstung ist nicht so einfach wie der Kauf einer guten Kamera. Du musst auch an Stative, Filter, Nachbearbeitungssoftware, Batterien, Speicherkarten, Zubehör und vieles mehr denken.

Die gute Nachricht ist, dass man kein Vermögen ausgeben muss, um sein Ziel zu erreichen. Für den Anfang reicht eine basale Grundausrüstung aus Kamera, Objektiven und Software. Danach kannst du deine Sammlung sukzessive erweitern, um sie an deine individuellen Foto-Bedürfnisse anzupassen. Viel Spaß!