Die neue Fujifilm X-S20 – Allrounder Kamera für Greenhorns & Fortgeschrittene

Die Fujifilm X-S20 ist die Neuauflage der X-S10, die bereits ein großartiger Allrounder ist. Neue Funktionen und ein leistungsfähiger Akku sind ein besonderes Plus.

Fujifilms neue Fujifilm X-S20 ist ein verbessertes spiegelloses Mittelklassemodell im APS-C-Format mit 26 Megapixeln. Diese Systemkamera verfügt über verbesserte Videofunktionen und einen neuen Vlog-Modus, weicht aber nicht sehr stark vom Original ab. 

Die X-S20 behält den tiefen Griff, das ansprechende Design, die vielen Anschlüsse und die körpereigene Bildstabilisierung der X-S10 bei, was sie zu einer gut abgerundeten neuen Kamera für Anfänger und Fortgeschrittene macht.

Für wen eignet sich die Fujifilm X-S20?

Die Fujifilm X-S20 tritt die Nachfolge der X-S10 als spiegellose Mittelklasse-Kamera von Fujifilm an. Wenn man auch nur im Entferntesten mit der Bedienung einer Kamera vertraut ist, ist die X-S20 einfach zu bedienen, bietet aber auch Funktionen, die fortgeschrittene Benutzerinnen und Benutzer glücklich machen.

Wie die Fujifilm X-S10 ist die neue Kamera ein sehr leistungsfähiger Allrounder, der Hersteller hat jedoch einige neue Funktionen hinzugefügt, die die X-S20 besonders einsteigerfreundlich machen. 

Es gibt einen speziellen Vlogging-Modus, um mit der Erstellung von Content behilflich zu sein. Dem automatischen Fotomodus wurden neue Funktionen hinzugefügt, die das Fotografieren weiter vereinfachen.

Aber wenn die Zielgruppe der Fujifilm X-S20 tatsächlich Einsteigerinnen und Einsteiger in die Fotografie sind oder die Erstellung von Content für soziale Medien, dann könnte der Preis ein Knackpunkt sein, zumal die X-S10 immer noch eine hervorragende Kamera ist, die selbst zum Vollpreis viel günstiger zu haben ist.

Technische Merkmale

Sensor	26MP X-Trans BSI-CMOS
Objektivanschluss	FUJIFILM X mount
max. Foto Auflösung	6.240 x 4.160 (3:2)6.240 x 3.512 (16:9)4.160 x 4.160 (1:1)
Video Auflösung	6.240 x 4.160 (3:2) 30p, 50-360 MBit/s4.096 x 2.160 (17:9) 60p, 50-360 MBit/s3.840 x 2.160 (16:9) 60p, 50-360 MBit/s
Serienaufnahmen	20 fps30 fps mit Crop
Belichtungszeit	Automatik: 1/4.000 bis 4 sekManuell: 1/4.000 bis 30 sekElektronischer Verschluss: 1/32.000 bis 30 sekBulb: max. 1.800 sek Belichtungszeit
Blitz	eingebauter Blitzausklappbar
ISO	Automatik: 160 bis 12.800Manuell: 80 bis 51.200
Bildformate	HEIF, JPEG, RAW
Videoformate	MOV (Codec H.265)MOV (Codec H.264)MP4 (Codec H.264)MP4 (Codec H.265)
Bildstabilisierung	5-Achsen-Bildstabilisierung im Gehäuse CIPA-Einstufung bis 7 Stufen
Autofokus	Phasenvergleich-Autofokus mit 425 SensorenArbeitsbereich von -3 EV bis 7 EVKontrast-Autofokus
Bildschirm	7,5 cm Touchscreen TFT LCD Monitor 1.840.000 Bildpunkteschwenkbar um 180 Graddrehbar um 270 Grad
Sucher	Elektronischer OLED-Sucher mit 2,36 Mio. Bildpunkten
Akku	750 Aufnahmen pro Ladung
Audio	Externes Mikrofon3,5-mm-Kopfhörerbuchse
Speicher	SD (SDHC, SDXC, UHS I, UHS II)
Konnektivität	Wi-FiBluetooth
Gewicht mit Akku	491 g
Abmessung	128 x 85 x 65 mm

Design

Die Fujifilm X-S20 ist keine auffällige Kamera, sondern ein dezentes Modell, bei dem die Funktionalität im Vordergrund steht und nicht der optische Reiz. Mit ihrer kompakten Größe, dem DSLR-ähnlichen Griff und den zwei Einstellrädern ist sie zugänglich – sie sieht aus wie eine durchschnittliche Kamera. 

Dementsprechend sind es die funktionalen Details, die am Gehäuse angepasst wurden. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden viele der Bedienelemente vergrößert, mit größeren Einstellrädern und ausgeprägteren Tasten, während der hintere Joystick beibehalten wurde. Der schwenkbare Touchscreen hat eine etwas höhere Auflösung, während der elektronische Sucher mit seinem kleinen OLED-Panel derselbe ist wie bei der X-S10.

Vereinfachte Bedienung

Im Gegensatz zum typischen Fujifilm-Design mit vielen Knöpfen bietet die X-S-Serie vereinfachte Bedienelemente auf der oberen Platte. Das sollte es Leuten, die gerade erst mit der Fotografie oder Videografie beginnen, leicht machen, sich mit einer relativ fortschrittlichen Kamera zurechtzufinden.

Die einzige Änderung auf der Oberseite betrifft das PASM-Einstellrad, wobei der Modus Scene Position (SP) der X-S10 durch einen speziellen Vlog-Modus der X-S20 ersetzt wurde.

Wie bei der X-S10 gibt es anstelle der D-Pad-Steuerung, die man bei den X-T-Kameras von Fujifilm findet, nur drei Tasten neben dem Monitor und vier an der Oberseite, die alle klar beschriftet sind. Der Joystick-Controller bietet ein gutes Feedback, wenn man ihn zum Bewegen des Fokuspunkts oder zum Navigieren im Menüsystem verwendet.

Mehr Akku

Die neue Kamera ist nach wie vor kompakt und wiegt nur 491 g – das sind 26 g mehr als bei der X-S10, wobei das zusätzliche Gewicht auf die größere und leistungsstärkere Batterie zurückzuführen ist. Die X-S20 ist mit dem NP-W235-Akku ausgestattet, der auch in den Mittelformatkameras von Fujifilm zum Einsatz kommt und die Lebensdauer der Kamera mit einer vollen Ladung auf etwa 800 Aufnahmen verdoppelt (gegenüber 325 bei der X-S10).

Wenig Neues

Abgesehen von diesen geringfügigen Änderungen ist das Design der X-S20 weitgehend identisch mit dem der X-S20 – und angesichts der Preiserhöhung ist es enttäuschend, dass sie nicht wetterfest ist. 

Es gibt den gleichen 2,36-Millionen-Punkt-Sucher mit einer 0,62-fachen Vergrößerung und den gleichen 3-Zoll-Touchscreen mit 1,84 Millionen Punkten, der voll beweglich ist.

Zusätzlich zu den speziellen Vlog- und Movie-Modi gibt es einen 3,5-mm-Audioeingang für den Anschluss externer Mikrofone und einen Mikro-HDMI-Anschluss für die Videoaufnahme mit einem externen Rekorder – obwohl es, wie bereits erwähnt, keine Wetterabdichtung gibt, so dass man bei Außenaufnahmen unter schlechten Bedingungen vorsichtig sein muss.

Ein USB-C-Kabel verbindet die Kamera zur Dateiübertragung mit einem PC und kann zum Laden des Akkus in der Kamera verwendet werden. Die X-S20 liegt bemerkenswert gut in der Hand, selbst mit einem langen Objektiv. 

Funktionen und Performance

Während äußerlich alles mehr oder weniger gleich geblieben ist, hat sich im Inneren eine Menge getan, um die X-S20 zu einem lohnenswerten Upgrade zu machen – wenn man das Geld dafür übrig hat.

Bewährter Sensor

Die neue Kamera verfügt über denselben 26,1-MP-X-Trans-CMOS-4-Sensor, der auch in der X-S10 und der Fujifilm X-T4 zum Einsatz kommt. Wir wissen also bereits, wie gut er funktioniert, und die Geschwindigkeit und Leistung wurden dank Fujifilms neuester Bildverarbeitungs-Engine, dem X-Prozessor 5, verbessert, wodurch die X-S20 auch etwas weniger Strom verbraucht.

Automatische Aufnahmen mit besserer Motivverfolgung

Um die X-S20 noch einsteigerfreundlicher zu machen, hat Fujifilm den Automatik-Aufnahmemodus verbessert, der jetzt je nach Motiv automatisch die passende Einstellung wählt. 

Dank des schnelleren X-Prozessors 5 in der X-S20 erhalten auch Standbild-Fotografen zusätzliche Unterstützung. Fujifilm behauptet, einen verbesserten Autofokus-Algorithmus eingebaut zu haben, der ursprünglich für das High-End-Modell X-H2S entwickelt wurde, so dass bewegte Motive und insbesondere kleinere Motive zuverlässiger erfasst werden.

Die X-S20 hat auch die Motiverkennungsmodi der X-H2 Familie übernommen. Im PASM- oder Custom-Modus können diese individuell ausgewählt werden. Zur Auswahl stehen die Modi Tiere, Vögel, Automobile, Motorräder und Fahrräder, Flugzeuge und Züge. Wenn Sie im vollständigen Automatikmodus fotografieren, versucht die Kamera, den richtigen Modus anhand des Motivs im Bild zu erkennen und anzuwenden.

Neuer Vlog-Modus

Der spezielle Vlog-Modus ist eine weitere Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit. Content-Designer, die diesen Modus verwenden, haben Funktionen wie Product Priority und Hintergrund Defocus auf Knopfdruck zur Verfügung, so dass du deine Videos so aussehen lassen kannst, wie du willst, ohne darüber nachdenken zu müssen, wie das geht.

Besserer IBIS

Fujifilm hat auch die gehäuseinterne Stabilisierung verbessert und die Kompensation von 6,5 Stopps bei der X-S10 auf sieben Stopps erhöht, um bessere Ergebnisse bei der Aufnahme von Videos und Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen zu erzielen.

Bild- und Videoqualität

19 Farbprofile plus Filtereffekte

Weitere Gemeinsamkeiten zwischen der X-S20 und der X-S10 sind die Vielzahl an Farbprofilen und Filtereffekten. Filmsimulationen wie die wundervollen Fujifilm Acros und Nostalgic Neg sind einfach am Regler oben links eingestellt und die Anwendung der Effekte ist einsteigerfreundlich.

Ein Profil für verschiedene Szenarien zu finden ist kinderleicht, etwa Fujifilm Acros für helles, sonniges Wetter. Die Filter haben einen eigenen Platz auf dem Moduswahlrad, während die Filmsimulationsmodi – die für jeden Aufnahmemodus, einschließlich Video, verfügbar sind – im Schnellmenü (Q-Taste) auf der Oberseite zu finden sind. In den Bildergalerien kannst du dann sehen, wie einige dieser Filter und Filmsimulationen aussehen.

6K Video und Full HD 240p Zeitlupe

Die Videoaufnahme ist bei der Fujifilm X-S20 um einiges besser geworden. Was hier geboten wird, ist für eine Kamera dieses Niveaus fast schon ein Overkill, mit 6K Open-Gate 10-Bit 4:2:2 Video und der Möglichkeit, in ProRes RAW aufzunehmen.

Der Vlog-Modus hingegen macht es auch weniger erfahrenen Anwenderinnen und Anwendern leicht, mit der Videoaufnahme zurechtzukommen. Die Bildstabilisierung für Filme ist gut, aber an windigen Tagen und bei Aufnahmen mit einem langen Objektiv ist ein Stativ dennoch ein Muss.

Fujifilm hat außerdem das F-Log2-Farbprofil integriert, das den Nutzern bei der Basis-ISO-Zahl von 1250 ein von Fujifilm angegebenes zusätzliches Abstufungspotenzial bietet. Wenn du einen externen HDMI-Recorder verwenden möchtest, kann die Kamera jetzt auf Wunsch ProRes RAW oder Blackmagic RAW ausgeben.

Fazit

Pro	Contra
viele VideofunktionenVlogging ModeGute Handhabung für AnfängerMehr Akkukapazität	teuerkein Wetterschutz

Die Fujifilm X-S20 vereinfacht die Erstellung von Fotos und Videos mit einer Vielzahl von automatischen Aufnahmemodi, darunter ein spezieller Vlogging-Modus, automatische Szenenerkennung und verbesserte Motivverfolgung. Außerdem bietet sie die Möglichkeit, Videos in 6K/30p 4:2:2 mit 10 Bit intern aufzuzeichnen. Hinzu kommt ein größerer Akku.

Leider haben diese Aktualisierungen einen steilen Preisanstieg gegenüber der Vorgänger-Kamera X-S10 zur Folge, obwohl das ältere Modell immer noch hervorragend ist.